Wie eröffne ich ein Girokonto?

Stephan Kintrup
Stephan Kintrup
Stand: 21. September 2022
Ein Girokonto zu eröffnen kann wie ein Buch mit 7 Siegeln erscheinen. Besonders, wenn du dein Konto schon als Kind von deinen Eltern bekommen hast, wirkt die Eröffnung unglaublich kompliziert. Das ist sie aber gar nicht! Wir zeigen dir, woran du ein gutes Konto erkennst und wie du es findest. Der Kontoantrag geht schneller und einfacher, als du denkst. FAQs und Sonderfälle räumen auch die letzten Fragezeichen rund um das Thema Girokonto aus. So wird aus trockenem Papierkram eine Aufgabe, die dir sogar Spaß machen kann.

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Was du wissen solltest
  • Erwachsene können ein Girokonto beantragen. Minderjährige ab 7 Jahren in der Regel nur mit Zustimmung ihrer Erziehungsberechtigten.
  • Für den Antrag braucht man einen amtlichen Identitätsnachweis und seine Steuer-Identifikationsnummer, sofern man eine hat.
  • Die meisten Banken verlangen einen festen Wohnsitz, ein regelmäßiges Einkommen und eine gute Bonität.
  • Banken können das Girokonto verwehren. Ein Basiskonto müssen sie allerdings jedem anbieten.

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So gehst du vor
  • Überlege dir, was dir bei einem Konto wichtig ist und vergleiche verschiedene Girokonten.
  • Halte deinen Ausweis und deine Steuer-Identifikationsnummer bereit.
  • Fülle den Antrag zur Kontoeröffnung aus, stimmen den Bedingungen zu und weise deine Identität nach.
  • Wenn dich die Bank annimmt und dir deine Unterlagen zusendet, kannst du dein Online-Banking einrichten.

Welche Voraussetzungen gibt es?

Als Erwachsener kann man ein Girokonto beantragen. Ab 7 Jahren ist man hingegen beschränkt geschäftsfähig und benötigt die Zustimmung der Eltern oder des gesetzlichen Vertreters. Wenn man als Minderjähriger einen Arbeitsvertrag hat, geht es auch vor dem 18. Lebensjahr ohne Zustimmung. Schließlich benötigt man in diesem Fall ein Gehaltskonto. Dem Arbeitsvertrag müssen die Erziehungsberechtigten allerdings im Vorfeld zustimmen. Im Gegensatz zu Volljährigen können Minderjährige ihr Konto nicht überziehen, also keinen Dispokredit aufnehmen.

Bei den meisten Banken werden noch weitere Punkte vorausgesetzt. Fast immer verlangen sie einen festen Wohnsitz und häufig ein regelmäßiges Einkommen. Viele Banken bieten ihren Kunden eine Kreditkarte an und räumen ihnen einen Dispokredit ein. Dafür ist die Bank verpflichtet, die Kreditwürdigkeit zu überprüfen. Auch wenn kein Kredit gewährt wird, ist den Banken in der Regel eine gute Bonität der Kunden wichtig. Üblicherweise holen sie zur Überprüfung eine Schufa-Auskunft ein.

Welche Unterlagen benötigte ich?

Für die Eröffnung eines Girokontos benötigst du einige Unterlagen. Auf jeden Fall deinen amtlichen Identitätsnachweis. Ebenso deine Steuer-Identifikationsnummer, falls du eine hast. Um deine Identität festzustellen, benötigt die Bank deinen Personalausweis oder Reisepass. Seit Januar 2018 sind Banken dazu verpflichtet, die Steuer-Identifikationsnummer abzufragen. Dies ist im Geldwäschegesetz vorgeschrieben.

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Freistellungsauftrag erteilen
Wegen deiner Kontoeröffnung liegt der Bank deine Steuer-Identifikationsnummer vor. Daher kannst du ganz leicht deinen steuerlichen Freistellungsauftrag erteilen. Meistens ist dies jedoch für das Girokonto nicht nötig. Denn in der Regel gibt es auf dem Girokonto keine Zinsen, die versteuert werden müssen. Hingegen ist es auf dem Tagesgeldkonto oder Depot wichtig.

Ansonsten brauchst du nicht unbedingt weitere Unterlagen. Häufig benötigen die Banken Angaben zu deiner Person, deinem steuerlichen Wohnsitz und deinen Kontaktdaten. Einige fragen auch deine berufliche oder finanzielle Situation ab. Für die Bonität benötigst du keinerlei Unterlagen, da deine Bank eine Schufa-Auskunft einholt.

Was mache ich, wenn mich die Bank ablehnt?

Es kann vielfältige Gründe geben, warum dich eine Bank als Kunden ablehnt. Besonders wer keinen festen Wohnsitz oder einen negativen Schufa-Score hat, kann Schwierigkeiten bei der Kontoeröffnung haben. Bestenfalls gelingt es dir trotzdem ein Girokonto abzuschließen. Dafür kannst du es bei anderen Banken versuchen. Falls es an deinem Schufa-Eintrag liegt, solltest du die Einträge bei der Schufa zur Sicherheit überprüfen.

Alternativ kannst du ein Basiskonto eröffnen. Hierauf hast du einen gesetzlichen Anspruch. Die Bank kann dich also nicht ablehnen. Im Wesentlichen handelt es sich beim Basiskonto um eine Kontoart mit kleinen Einschränkungen. So ist kein Dispokredit möglich und es gibt auch keine Kreditkarte. In der Regel ist das Basiskonto kostenpflichtig.

Wie lange dauert die Kontoeröffnung?

Die Suche nach dem richtigen Konto kann zeitintensiv sein. Wenn du dich jedoch für ein passendes Konto entschieden hast, geht es recht schnell. Den Antrag hast du zügig ausgefüllt: entweder online oder in einer Filiale. Das Antragsformular ist im Wesentlichen allerdings gleich. In der Bankfiliale kontrolliert der Bankmitarbeiter deine Identität. Online ist dies beispielsweise per Video möglich. Anschließend prüft die Bank den Antrag. Hierzu wird auch der Schufa-Score abgefragt. Innerhalb von ein paar Tagen solltest du eine Rückmeldung bekommen, ob dich die Bank als Kunden annimmt.

Wie läuft die Kontoeröffnung ab?

Wie genau die Kontoeröffnung abläuft, erklären wir hier. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen der Kontoeröffnung online und vor Ort in der Filiale, aber der Ablauf ist im Wesentlichen gleich.

  • Richtiges Konto finden
    Die meiste Zeit wirst du wahrscheinlich benötigen, um das richtige Girokonto zu finden. Zuerst kannst du überlegen, ob eine Direkt- oder Filialbank besser zu dir passt. Überlege, was dir wichtig ist, um die Suche weiter einzugrenzen. Darauf aufbauend solltest du verschiedene Angebote vergleichen.
  • Kontoantrag ausfüllen
    Unabhängig davon, ob du online oder vor Ort ein Konto eröffnen möchtest, musst du einen Antrag stellen. Im Antragsformular trägst du deine persönlichen Daten ein. Dies beinhaltet auch deine Kontaktdaten. Für die Steuer musst du deinen steuerlichen Wohnsitz und deine Steuer-Identifikationsnummer angeben. In diesem Zusammenhang wirst du auch gefragt, ob du in anderen Ländern steuerpflichtig bist. Häufig sollst du im Antrag weitere Angaben zu deiner beruflichen und finanziellen Situation angeben, wie dein Nettogehalt. Damit die Bank dir eine Kreditkarte oder einen Dispokredit einräumen kann, verlangt die Bank fast immer einen Bonitätsnachweis. Für viele Banken ist dies eine Bedingung, wenn du den Antrag stellst. Zudem ist der Antrag nur gültig, wenn du weiteren Bedingungen, wie den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen, zustimmst.
  • Identität nachweisen
    Zur Sicherheit wird deine Identität überprüft. Dafür zeigst du deinen amtlichen Identitätsnachweis vor: Personalausweis oder Reisepass. Um ihn vorzuzeigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn du das Konto bei einer Filialbank eröffnest, zeigst du ihn dem Bankmitarbeiter vor. Falls du den Antrag online stellst, kannst du dich per Video legitimieren. Dies wird auch als Videoident oder KYC-Verfahren (“know your customer”) bezeichnet. Möglich ist auch das E-Ident, also die elektronische Identitätsfunktion des Personalausweises zu nutzen. Alternativ kannst du das Postident-Verfahren verwenden. In diesem Fall zeigst du deinen Identitätsnachweis in einer Postfiliale vor.
  • Bank prüft den Antrag
    Nachdem du den Antrag ausgefüllt, den Bedingungen zugestimmt und deine Identität nachgewiesen hast, prüft die Bank deinen Antrag. Dafür werden deine Anlagen und meistens dein Schufa-Score genutzt. Sofern deine Bank deinen Schufa-Score möchte, benötigt sie deine Zustimmung. Diese erteilst du üblicherweise mit deinem Antrag. Möglich ist auch, dass die Bank für ihre Prüfung weitere Unterlagen benötigt. Dafür würde sie sich bei dir melden.
  • Zugangsdaten und Bankkarten erhalten
    Bestenfalls nimmt dich die Bank als Kunden an. In diesem Fall schickt sie dir deine Zugangsdaten und deine Bankkarte bzw. Bankkarten per Post zu. Bei einigen Onlinebanken kannst du deine Zugangsdaten selbst wählen und sofort auf das Konto zugreifen.
  • Online-Banking einrichten
    Jetzt bist du von deinem Ziel nur noch ein paar Klicks entfernt. Mit deinen Zugangsdaten richtest du dir dein Online-Banking ein. In der Regel kannst du dein Konto per Webseite oder App verwalten. Bei manchen Bankkarten musst du deine PIN vor dem ersten Gebrauch online selbst einstellen. Nun kann es losgehen.

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Kontoeröffnung im Überblick

Häufig gestellte Fragen

Wie viel kostet es, ein Girokonto zu eröffnen?

Wie lange dauert es, ein Konto zu eröffnen?

Was mache ich, wenn die Bank mir kein Girokonto anbietet?

Wie kann ich mich bei der Kontoeröffnung identifizieren?