Ethereum einfach erklärt!

Ethereum, mit seiner Währung Ether, ist weltweit in den Medien präsent und entwickelt sich zunehmend zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für den nunmehr etablierten Bitcoin. Sowohl der Bitcoin als auch der Ether zählen dabei zu den digitalen Währungen, wobei jedoch ganz unterschiedliche Systeme hinter diesen Währungen stehen. Doch was unterscheidet den Ether vom Bitcoin, welche Vor- und Nachteile hat diese Währung und ist der Ether eine echte Alternative zum Bitcoin?

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Was du wissen solltest
  • Ethereum selbst ist keine Kryptowährung, sondern eine Plattform für dezentrale Applikationen, die mittels Smart Contracts funktionieren.
  • Geldeinheiten, die in Smart Contracts verwendet werden, nennt man Ether.

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So gehst du vor
  • Um als Privatanleger mit Ether zu handeln, bedarf es eines Handelsplatzes, bei dem Kryptowährungen gehandelt werden können. Zum Erwerb von Ether empfehlen sich die Kryptobörsen BSDEX und Bison App (beide gehören zur Stuttgarter Börse).
  • Um den Zugang zu deinen gekauften Kryptos zu sichern, empfiehlt sich eine sogenannte “kalte” Wallet. Das ist ein Speichergerät, das nicht mit dem Internet verbunden ist und damit Schutz vor Hackern bietet. Empfehlenswerte Anbieter sind beispielsweise Ledger.

Die Ursprünge von Ethereum

Die Entwicklung von Ethereum startete im Jahr 2013, wobei das System 2014 zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde. Die schlussendliche Programmierung und Umsetzung des Projekts dauerte jedoch bis zum Jahr 2015. Die Gründer von Ethereum sind der russisch-kanadische Programmierer Vitalik Buterin und der Brite Gavin Wood. Mittlerweile wird die Entwicklung von Ethereum von der Ethereum Foundation, einer NPO mit Sitz in der Schweiz, geleitet.

Was ist Ethereum?

Im Gegensatz zum Bitcoin ist Ethereum selbst keine Kryptowährung, sondern eine Plattform für dezentrale Applikationen. Ähnlich wie beim Smartphone, können auf dieser Plattform unterschiedliche Apps installiert werden. Im Endeffekt ist Ethereum somit nur ein Betriebssystem, jedoch keine Kryptowährung im eigentlichen Sinn. Dezentral bedeutet in diesem Fall, dass es nicht eine einzelne Verwaltungsstelle für diese Applikation gibt, sondern dass die Applikation auf einem breiten Netzwerk, welches aus vielen Rechnern besteht, verteilt ist. Was ein dezentrales Netzwerk ist und wie es funktioniert, haben wir dir in unserem Beitrag über den Bitcoin gezeigt. Der Hauptunterschied zu einem zentralen Netzwerk besteht ganz einfach darin, dass es keine zentrale Steuerungsstelle gibt. Nach welchen Regeln in diesem Netzwerk gespielt wird, wird von sogenannten Smart Contracts festgelegt.

Was sind Smart Contracts?

Applikationen, die auf dem dezentralen System von Ethereum laufen, funktionieren mittels Smart Contracts. Diese Kontrakte ähneln normalen Kaufverträgen, mit dem Unterschied, dass sie automatisch ausführbar sind. Zudem können Smart Contracts auch mit Wenn-Dann-Regeln ausgestaltet werden.

Beispiel eines Smart Contracts

Zwei Parteien könnten beispielsweise vereinbaren, dass ein bestimmter Betrag genau dann ausgeschüttet wird, wenn es am ersten Mai regnet. Regnet es am ersten Mai tatsächlich, so wird einer Partei der Betrag abgebucht und der anderen Partei gutgeschrieben. Der Smart Contract würde sich somit ohne die Zwischenschaltung eines Vermittlers automatisch ausführen.

Was ist der Ether?

Geldeinheiten, die in Smart Contracts verwendet werden, nennt man Ether. Der Ether selbst ist somit die Kryptowährung des Ethereums, jedoch nur ein Teil des Gesamtsystems. Genau das ist auch der Grund, warum Ethereum in letzter Zeit so große mediale Aufmerksamkeit auf sich zog. Es handelt sich bei dieser Plattform nämlich nicht nur um eine reine Kryptowährung, wie es beispielsweise beim Bitcoin der Fall ist. Ethereum ist vielmehr eine eigenständige Plattform, die Programmierern unterschiedliche Möglichkeiten bietet, wodurch verschiedene Branchen revolutioniert werden könnten. Um das Konzept ein wenig besser zu verstehen, haben wir für dich nachstehend zwei Beispiele ausgearbeitet, die dir dabei helfen, die komplexe Theorie etwas greifbarer zu machen.

Beispiel: Crowdfunding

Unternehmen und auch Privatpersonen können sich heutzutage auch außerhalb klassischer Banken, mithilfe von P2P-Krediten Eigenkapital beschaffen. Eine beliebte Plattform für Unternehmen ist beispielsweise Kickstarter. Diese Plattform bringt Investoren und Unternehmer zusammen. Mithilfe von Ethereum und Smart Contracts könnten solche Vermittlungsplattformen in Zukunft überflüssig werden. Benötigt beispielsweise ein Unternehmer Startkapital in Höhe von 500.000 Euro, so kann dieser einen Smart Contract über Ethereum aufsetzen. Der Vertrag wird erst dann ausgeführt, wenn der Unternehmer es geschafft hat, genügend Geldgeber von seiner Idee zu überzeugen und die benötigte Summe zur Gänze zur Verfügung steht. Wenn die Summe nicht aufgebracht werden kann, wird der Smart Contract wertlos.

Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass die Technologie hinter Ethereum ganze Wirtschaftsbereiche revolutionieren könnte, da wir, auch wenn es uns nicht immer bewusst ist, beinahe jeden Tag mit Verträgen zu tun haben.

Beispiel: Entertainmentbereich

Ein weiteres Beispiel findet sich im Entertainmentbereich. Heutzutage ist es üblich, dass Musiker und Hörer über unterschiedliche Plattformen, wie beispielsweise Spotify, zusammengebracht werden. Dabei gibt es auf der einen Seite Menschen, die die Musik hören und regelmäßig für Spotify bezahlen und auf der anderen Seite Musiker, die ihre Musik über Spotify zur Verfügung stellen. Der Mittelsmann, Spotify, behält sich einen Teil der erzielten Gewinne ein und zahlt den Rest an die teilnehmenden Künstler aus. Mithilfe einer Applikation auf Basis von Ehtereum und Smart Contracts könnte dieses Szenario automatisiert werden. Der Mittelsmann würde dann komplett wegfallen, was nicht nur zu einer effizienteren Abwicklung, sondern auch zu Kostenvorteilen führen würde.

Hat Ethereum Potenzial?

Ethereum könnte mithilfe von Smart Contracts nicht nur unser alltägliches Leben, sondern auch die Finanzbranche revolutionieren. Das ist auch der Grund, warum große Banken sich so sehr für Kryptowährungen und Ethereum interessieren. Transaktionen, die in Banken stattfinden, müssen für gewöhnlich von vielen Mitarbeitern validiert und in bankinterne Register eingetragen werden. Mithilfe von Smart Contracts würde dieser Aufwand wegfallen, da es ein zentrales Register gibt, in welchem automatisch alle notwendigen Daten gespeichert sind. Die einzelnen Verträge könnten automatisch, sobald ihre zugrunde liegenden Konditionen erfüllt sind, ausgeführt werden. Die Kostenersparnisse im Bereich des Options- und Anleihehandels sowie bei der Kreditvergabe wären verblüffend.

Wie unterscheidet sich Ethereum vom Bitcoin?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Ethereum selbst nicht um eine Kryptowährung, sondern um eine Plattform. Das System wurde entwickelt, um dezentrale Applikationen darauf laufen zu lassen. Im Gegensatz dazu ist der Bitcoin eine reine Kryptowährung und kann daher sinnvollerweise nur mit dem Ether, der Währung des Ethereums, verglichen werden.

Eine Gemeinsamkeit von Bitcoins und Ether ist der Fakt, dass beide Währungen durch Miner erzeugt werden. Die Währungen unterscheiden sich jedoch in mehreren Punkten voneinander. So können mithilfe der Technologie hinter dem Ether wesentlich mehr Transaktionen in derselben Zeit durchgeführt werden als beim Bitcoin. Genau das ist eine bekannte Schwachstelle des Bitcoins. Schon mehrfach kam es beim Bitcoin in der Vergangenheit zu Engpässen bei der Bestellbestätigung von Transaktionen, wodurch viele Nutzer zum Teil mehrere Stunden auf ihre Transaktionsbestätigung warten mussten. Ein weiterer Unterschied liegt im Volumen der beiden Währungen. Der Bitcoin ist auf 21 Millionen Bitcoins beschränkt. Es kann niemals mehr Bitcoins geben. Im Gegensatz dazu kann der Ether theoretisch unendlich gemined werden, was eine unbegrenzte Ausgabe möglich macht.

Ist eine Investition in Ethereum sinnvoll?

Der Ether hat zweifelsohne ein sehr großes Potenzial, wobei die Währung an das Wachstum des Projekts Ethereum gekoppelt ist. Daraus ergibt sich jedoch auch eine hohe Volatilität, die bei Kryptowährungen üblich ist. Es kann daher zu extremen Preisschwankungen kommen, wodurch Investitionen in kurzer Zeit zu hohen Gewinnen, aber auch hohen Verlusten führen können.

Solltest du in Ethereum investieren wollen, benötigst du dafür üblicherweise Zugang durch eine Börse. Mit unserem Krypto-Börsen-Vergleich findest du den besten Handelsplatz für deine Kryptowährungen.

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Fazit

Abschließend kann gesagt werden, dass die Technologie im direkten Vergleich mit dem Bitcoin noch relativ jung ist. Auch beim Bitcoin haben sich die Schwachstellen erst im Laufe der Zeit herausgestellt. Es ist daher gut möglich, dass die Schwächen des Konzepts hinter Ethereum zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bekannt sind. Wir von finanzfluss.de sind daher der Meinung, dass eine Investition in Ethereum durchaus reizvoll sein könnte, wobei es sich um reine Spekulation handelt. Wir denken, dass Geld, welches unbedingt benötigt wird, nicht in den Ether investiert werden sollte. Wenn du jedoch ein paar Euro auf der Seite hast, die du nicht unbedingt benötigst, so kann eine Investition in den Ether eine durchaus interessante Anlageoption sein.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Ethereum?

Wie kann ich mit Ether handeln?

Wie lange gibt es schon Ethereum?

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