Das musst du zur Berufsunfähigkeitsversicherung wissen

Finanzfluss Team
Finanzfluss Team
Stand: 13. Januar 2021
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist neben der Haftpflichtversicherung die wichtigste nicht-gesetzliche vorgeschriebene Versicherung. Warum das so ist, wer sie wirklich braucht und was beim Finden der richtigen Police zu beachten ist, erfährst du in diesem Artikel.

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Was du wissen solltest
  • Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist eine nicht-gesetzliche verpflichtende Versicherung. Du bezahlst regelmäßig Beiträge bei einem privaten Versicherer ein, damit du im Falle einer Berufsunfähigkeit eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt wird.
  • Die BU greift dann, wenn du weniger als 50% in dem Beruf arbeiten kannst, den du zuvor ausgeführt hast. Das staatliche Gegenstück, die Erwerbsminderungsrente, greift erst dann, wenn du nicht mehr in der Lage bist 3 Stunden in irgendeinem Beruf zu arbeiten und fällt oft relativ gering aus.
  • Auf die staatliche Rente wegen Berufsunfähigkeit können seit dem 01.01.2001 keine neuen Anträge gestellt werden. Sie wurde ausgezahlt, wenn du nur noch weniger als 50% im erlernten oder in einem zumutbaren Beruf arbeiten konntest.
  • Die Kosten einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung werden nach Faktoren wie deinem Beruf, Alter und deinem Gesundheitszustand bemessen. Deshalb lohnt es sich, möglichst früh eine BU abzuschließen.

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Wie du vorgehst
  • Informiere dich genau über deine Vorerkrankungen. Es ist bei einem BU-Abschluss sehr wichtig, alle Fragen zu deiner Gesundheit wahrheitsgemäß auszufüllen. Bei falschen oder unvollständigen Angaben kann es passieren, dass der Versicherer die Auszahlung verweigert.
  • Vergleiche verschiedene Angebote. Du kannst auch eine anonyme Risikoeinschätzung vornehmen lassen, wenn du wissen willst, ob du bei einem Anbieter trotz einer Vorerkrankung oder beispielsweise eine Psychotherapie ein Angebot bekommen würdest - und ob es zu eventuellen Zusatzbeiträgen kommen würde.
  • Achte darauf, einen vertrauenswürdigen Versicherer zu wählen, den es wahrscheinlich auch in Zukunft noch geben wird. Nur dann ist garantiert, dass deine Versicherung tatsächlich auch gezahlt werden kann.
  • Eine individuelle Beratung und das Einholen von mehreren Angeboten lohnt sich. Unabhängige Makler wie Versicherungen mit Kopf können passende Angebote für dich ermitteln und unterstützen dich bei der Vertragsauswahl.

Was ist die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine nicht-gesetzliche Versicherung. Das heißt, du kannst sie freiwillig abschließen, bist aber nicht dazu verpflichtet (wie zum Beispiel bei der Krankenversicherung). 

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BU
Bei einer BU zahlst du regelmäßig eine bestimmte Versicherungsprämie ein, die durch einen ausführlichen Gesundheitscheck und verschiedene Faktoren wie der Risikoklassifizierung deines aktuellen Berufs bestimmt wird. Dafür bekommst eine monatliche Rente ausbezahlt, wenn du aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder einem Unfall nicht mehr den Beruf ausführen kannst, indem du zuvor tätig warst. Das ist der Fall, wenn du mindestens zu 50% berufsunfähig für deinen aktuellen Beruf eingestuft wirst.

Dabei ist es egal, was der Grund für deine Berufsunfähigkeit ist. Also sowohl bei einem Verkehrsunfall oder einer Krankheit, als auch bei einem Arbeitsunfall wird dir die Versicherung ausbezahlt. Eine Ausnahme ist hier natürlich, wenn du die Berufsunfähigkeit selbst herbeigeführt hast. Der Nachweis über die Berufsunfähigkeit wird über Arztbescheinigungen sowie die Beschreibung deiner aktuellen Tätigkeit erbracht.

Mit einer Versicherung gegen Berufsunfähigkeit versichert du also den Gegenwert deiner eigenen Arbeitskraft. Die Höhe der Rente, die du letztendlich ausgezahlt bekommst, wird aber vorher vereinbart und ist unabhängig von deinem letzten Einkommen.

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Mit unserem Humankapital-Rechner kannst du herausfinden, wie viel du im Lauf deines Lebens voraussichtlich noch verdienen wirst. Dabei sind jedoch noch keine Einkünfte einberechnet, die du durch passives Investieren aus deinem Vermögen generieren kannst.

Erwerbsminderungsrente: Staatliche Alternative zur BU?

Alle, die nach dem 1.1.1961 geboren sind, haben bei Berufsunfähigkeit den Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Diese greift, wenn man insgesamt 5 Jahre versichert gearbeitet und in den letzten 5 Jahren mindestens 3 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat. 

Die Erwerbsminderungsrente bezieht sich aber nicht nur auf den Job, in dem du derzeit bist, wenn die Berufsunfähigkeit eintritt. Sie greift nur dann, wenn man überhaupt nicht mehr arbeiten kann. Das ist staatlich gesehen der Fall, wenn du nicht mehr als 3 Stunden am Tag arbeitsfähig bist. Wenn du noch bis zu 6 Stunden in einem beliebigen Beruf arbeiten kannst, wird dir die Hälfte der Erwerbsminderungsrente ausgezahlt.

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Wichtig
Durchschnittlich liegt die Erwerbsminderungsrente laut DRV bei 806€ netto vor Steuern (Stand 12/2020). Wie hoch die Erwerbsminderungrente in deinem Fall wäre, erfährst du aus deinem jährlichen Renteninformationsblatt oder durch unserem Rentenrechner.

Die Erwerbsminderungsrente wird also nur unter deutlich härteren Voraussetzungen als die BU ausgezahlt und versichert dich nicht im Bezug auf den Job, den du vor der Berufsunfähigkeit ausgeübt hast. Außerdem ist sie meist deutlich niedriger als die monatlichen Auszahlungen bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung, die du individuell vereinbarst. 

Für wen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll, für wen nicht?

Es gibt verschiedene Faktoren, die bestimmen, ob sich eine BU für dich lohnt oder nicht. Ganz allgemein kann man sagen, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung erst einmal für alle, die von ihrem Arbeitskrafteinkommen leben und nicht durch finanzielle Rücklagen, Einkünften aus ihrem Vermögen oder ihre Familie abgesichert sind, sinnvoll ist. 

Wichtig ist eine BU für:

  • Alleinverdienerinnen und Alleinverdiener

  • Selbstständige

Besonders bist du natürlich auf dein Einkommen angewiesen, wenn du Alleinverdienerin bist und eine Familie versorgen musst. Denn in diesem Fall wärst nicht nur du von deiner Berufsunfähigkeit bedroht, sondern auch Schutzbefohlene oder deine Partnerin oder dein Partner.

Auch Selbstsändige, die meist nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, sollten sich unbedingt privat absichern. Denn ohne in die Rentenkasse eingezahlt zu haben, würde dir nicht einmal die Erwerbsminderungsrente zustehen.

Eine BU lohnt sich für:

  • Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger

  • Studierende

  • Schülerinnen und Schüler

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen lohnt sich vor allem, wenn du noch Berufsanfängerin bist. Denn ein wichtiger Faktor bei der Tarif-Ermittlung ist der Gesundheitszustand. Da in jungen Jahren meist noch wenige gesundheitliche Probleme vorliegen, sind die Kosten für die BU dadurch relativ niedrig.

Dennoch solltest du dir bewusst sein, dass du dir mit einer BU regelmäßige Fixkosten hast. Deshalb ist es sinnvoll, bereits ein regelmäßiges, stabiles Einkommen zu haben. Denn Ausfälle in den Prämien-Zahlungen können zur Kündigung deines Vertrags führen.

Auch als Schüler oder Studentin bekommst du meist günstigere Verträge. Sich so früh versichern zu lassen lohnt sich vor allem, wenn du planst, später einen Job zu haben, der als “risikoreicher” eingestuft wird, wie zum Beispiel ein handwerklicher Beruf. Somit profitierst du bei Abschluss vom geringen “Berufsrisikos” des Schülers. Eine Anpassung an die tatsächliche Risikogruppe zu einem späteren Zeitpunkt gibt es nicht. 

Weniger wichtig ist eine BU für:

  • Beamtinnen und Beamte

Weniger wichtig ist eine BU für dich, wenn du verbeamtet bist. In diesem Fall greift auch bei der Berufsunfähigkeit ein erweiterter staatlicher Schutz für dich. Dieser gilt jedoch erst nach 5 Jahren Amtszeit, weswegen du dich am Anfang deiner Beamtinnen-Karriere mit der Dienstunfähigkeitsversicherung auseinandersetzen solltest.

Eine BU lohnt sich nicht für:

  • Hausmänner und Hausfrauen

Wenn du Hausmann oder Hausfrau bist, lohnt sich eine BU für dich meist nicht. Denn falls du als Hausfrau oder Hausmann nicht mehr arbeiten kannst, fallen zwar eventuell Kosten für eine Haushaltshilfe und Unterstützung bei der Kinderbetreuung an, es fällt jedoch kein ganzes Einkommen weg. Deshalb sind gute Tarife schwer zu bekommen und recht hoch im Vergleich zu dem, was dir bei einer Berufsunfähigkeit ausgezahlt werden würde. Falls du aber bereits eine BU hast und planst, nach einiger Zeit wieder in einen anderen Job einzusteigen, lohnt es sich meist, diese BU zu behalten. Denn ein Wiedereinstieg in eine Berufsunfähigkeitsversicherung wäre wahrscheinlich mit deutlich höheren Prämien verbunden.

Gründe für eine Berufsunfähigkeit - auch der Bürojob ist nicht risikolos

Wenn du dir die Gründe für eine Berufsunfähigkeit anschaust wird klar, dass eine BU auch bei einem “Bürojob” kein verschwendetes Geld ist. Selbst, wenn du schon andere Versicherungen wie beispielsweise eine Unfallversicherung abgeschlossen hast, sind damit die häufigsten Ursachen von Berufsunfähigkeit nicht abgedeckt. 

Denn ein gutes Drittel der Menschen, die berufsunfähig werden, leidet an “Nervenkrankheiten”, also psychischen Krankheiten wie Burnout oder Depression.

Mit ca. 20% folgen Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats. Auch hier besteht für Arbeitnehmerinnen und Arbeinehmer, die vor allem im Sitzen arbeiten, die Gefahr der Berufsunfähigkeit. Denn Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle, die in diese Kategorie fallen, können langes Sitzen unmöglich machen.

Der dritthäufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit ist eine der sonstige Erkrankungen, der vierthäufigste Grund Krebs. Unfälle kommen bei Ursachen für die Berufsunfähigkeit erst an 5. Stelle, weswegen auch ein Unfallversicherung bei nur rund 10% der Fälle von Berufsunfähigkeit überhaupt greift. 

Gründe für Berufsunfähigkeit
Gründe für Berufsunfähigkeit: Auch mit einem Bürojob ist eine BU sinnvoll.

Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung

Was eine Berufsunfähigkeitsversicherung kostet, ist höchst individuell und kann deshalb nicht pauschal gesagt werden. Es gibt aber 5 wesentliche Faktoren, welche die Kosten für eine BU bestimmen.

  • Höhe der Berufsunfähigkeitsrente

  • Risikoeinstufung deines aktuellen Beruf

  • Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss

  • Alter bei Vertragsabschluss

  • Laufzeit des BU-Schutzes

Höhe der Berufsunfähigkeitsrente

Ein weiterer Faktor, den du selbst beeinflussen kannst, ist die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente, die du im Falle einer Berufsunfähigkeit bekommen würdest.

Natürlich sollte die Rente hoch genug sein, um auch gut von dem Geld leben zu können. Jedoch steigen auch die Kosten für die BU, wenn du die Berufsunfähigkeitsrente zu hoch ansetzt.

Um die Höhe deiner Berufsunfähigkeitsrente zu bestimmen, solltest du deine Fixestkosten (Miete, Strom, Essen, etc.) addieren zu und überlegen, wieviel Geld du zusätzlich zur freien Verfügung haben möchtest. Als Maßstab kannst du ungefähr 80% deines aktuellen Nettoeinkommens ansetzen.

Auch zu bedenken, gilt, dass du im Falle einer Berufsunfähigkeit nicht mehr in die staatliche Rentenversicherung einzahlen kannst. Deswegen solltest du auch in der Berufsunfähigkeit weiterhin für das Alter vorsorgen. Dabei kann helfen, in deiner Berufsunfähigkeitsversicherung eine Dynamik einzubauen.

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Begriffe
Dynamik: Dynamik bedeutet im Fall einer Versicherung, dass du nach und nach höhere Beiträge einzahlst. Dadurch steigt bei einer BU deine mögliche Berufsunfähigkeitsrente. Das kann sinnvoll sein, da du wahrscheinlich im Laufe deines Lebens durch Gehaltserhöhungen und Berufswechsel mehr verdienen wirst und mehr einzahlen kannst als beim Abschluss des Vertrags. Nachversicherungsgarantie: Bei einigen Anbietern hast du die Option, eine Nachversicherungsgarantie zu vereinbaren. Damit hast du das Recht, die vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente zu einem späteren Zeitpunkt oder bei bestimmten Ereignissen (Hochzeit, Kinder etc.)noch einmal aufzustocken, ohne dafür einen vollen Gesundheitscheck durchlaufen zu müssen.

Risikoeinstufung deines aktuellen Beruf 

Da bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung deine Arbeitskraft versichert wird, ist es natürlich wichtig, welchen Beruf du ausübst. Manche Berufe werden dabei als deutlich riskanter eingestuft als andere. So zahlt ein Maurer, bei dem ein höheres Verletzungsrisiko besteht, bis zu 4 Mal so viel wie beispielsweise ein Mathematiker. 

Andere Berufe wiederum können überhaupt nicht versichert werden. Darunter zählen vor allem körperbetonte, künstlerische Berufe wie Artistin oder Balletttänzer oder Menschen, die mit wilden Tieren arbeiten (Dompteurin, Tierbändiger). Auch Mitarbeitende in Sprengstofffabriken oder Spreng- und Räumungspersonal werden meist nicht versichert. 

Doch auch andere, geläufigere Berufe können überraschend hohe Beitragssätze haben: Eine Bäckerin zum Beispiel zahlt mehr, da er möglicherweise eine Mehlstaub-Allergie entwickeln könnte. Bei einem Friseur besteht die Gefahr einer Allergie gegen Haarfärbemittel, weswegen auch bei diesem Job mit einem recht hohen Tarif zu rechnen ist.

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Achtung
Übrigens wird eine BU auch teurer, wenn du riskanten Hobbys nachgehst. Wenn du als Extremsportarten nachgehst oder sonstige körperliche Sportarten regelmäßig betreibst, kann das zu höheren Beiträgen führen.

Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss

Ob du überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommst und wie teuer die Beiträge dafür sind, wird maßgeblich von deinem Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss beeinflusst. Denn bei Personen, die schon viele Vorerkrankungen aufweisen oder wegen psychischer Erkrankungen in Behandlung waren, muss der Versicherer eher von einer kommenden Berufsunfähigkeit ausgehen. Deshalb kann es hier zu einer Ablehnung, hohen Beiträgen oder Ausschlüssen von bestimmten Erkrankungen aus dem Vertrag kommen. Auch kleinere Vorerkrankungen, chronischen Schmerzen oder sogar Allergien können zu höheren Beiträgen führen.

Deshalb musst du auch, wenn du eine BU beantragst, detaillierte Angaben zu deinem aktuellen Gesundheitszustand, aber auch Krankheitsfälle, Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte oder Unfälle aus der Vergangenheit machen – die meisten Versicherer beziehen sich hier auf einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren. Hier ist es sehr wichtig, dass du wirklich alles wahrheitsgemäß angibst und noch einmal genau recherchiert. Wenn du dabei etwas vergisst, kann es bei einer tatsächlichen Berufsunfähigkeit dazu kommen, dass der Versicherer die BU gar nicht erst auszahlt oder diese geringer ausfällt.

Alter bei Vertragsabschluss

Auch dein Alter wirkt sich deutlich auf Kosten deiner Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Jüngere Menschen zahlen deutlich niedrigere Prämien: einerseits zahlen sie noch lange in die Versicherung ein und können so die Gesamtsumme ihrer Zahlungen strecken. Denn das durchschnittliche Alter für eine Berufsunfähigkeit liegt laut der Deutschen Rentenversicherung bei gut 52 Jahren (Stand 2021). 

Andererseits leiden junge Menschen meist unter weniger Vorerkrankungen und gelten damit als nicht besonders “risikoreich”, berufsunfähig zu werden.

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Übrigens
Beachte, dass Versicherer das Alter oft in Kalenderjahren berechnen. Deshalb kann es sinnvoll sein, einen Vertrag noch vor Jahresende abzuschließen.

Laufzeit des BU-Schutzes

Mit welcher Vertragslaufzeit du die Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchtest, kannst du selbst entscheiden. Wenn du bis zum Renteneintritt versichert sein möchtest, musst du deutlich mehr bezahlen, als wenn du dich beispielsweise nur bis zum 60. Lebensjahr versichern lässt. Normalerweise werden BUs bis zum offiziellen Renteneintrittsalter abgeschlossen, um bis dahin finanziell sicher zu sein. 

Falls die Versicherung dadurch aber zu teuer wird, kannst du überlegen, ob du die restlichen Jahre von beispielsweise 60 bis 67 (dem offiziellen Rentenalter, Stand 2021) auch durch Ersparnisse abdecken könntest. 

Eine andere Möglichkeit ist, die BU bis zum Rentenalter abzuschließen und vorzeitig zu kündigen, wenn du vor Rentenalter genügend angespart hast. So zahlst du zwar höhere Beiträge, bist aber flexibler.

Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Vorerkrankung / Psychotherapie

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist schwerer bis gar nicht zu bekommen, wenn du chronische Erkrankungen oder schwererer Vorerkrankungen hattest und du beispielsweise eine Psychotherapie in Anspruch genommen hast. Dennoch ist es meist nicht unmöglich - ob es sich dann noch aufgrund der deutlich höheren Beiträge lohnt, musst du abwägen.

Verjährungsfrist

Die meisten Versicherungsanbieter beziehen sich bei den Fragen nach deiner Gesundheit auf den Zeitraum der letzten 5 bis 10 Jahre. Es kann sich also lohnen, mit der Beantragung einer BU noch zu warten, bis beispielsweise eine Psychotherapie 5 Jahre her ist. Hier lohnt es sich, verschiedene Anbieter zu vergleichen und dich vorab über die Fragen, die gestellt werden, zu informieren. Das kannst du auch anonym mit einer Risikovoranfrage machen.

Ausschlussklausel

Manche Versicherungsgesellschaften bieten Verträge mit sogenannten Ausschlussklauseln an. Das bedeutet, dass du zwar einen Vertrag bekommst, jedoch gewissen Körperbereiche oder Erkrankungen ausgeschlossen sind. Hier ist es sehr wichtig, dir die Formulierungen der Klauseln genau anzuschauen, denn manchmal sind die Ausschlüsse weitreichender, als sie zuerst scheinen.

Risikozuschlag

Eine andere Möglichkeit, einen Vertrag trotz Vorerkrankungen zu erhalten, ist ein Risikozuschlag. Dabei zahlst du eine höhere Prämie, jedoch ist deine Berufsunfähigkeit in jedem Fall abgesichert. Manchmal kannst du auch eine Vereinbarung abschließen, dass der Zuschlag nach einer Frist ohne weitere Erkrankungen entfällt. 

Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Wenn du keine Bereiche aus deiner Absicherung im Falle der Berufsunfähigkeit ausschließen oder deutlich mehr bezahlen willst oder kannst, ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine weitere Möglichkeit für dich. Diese Versicherung wird wie die Erwerbsminderungsrente ausgezahlt, wenn du weniger als als 3 Stunden am Tag in irgendeinem Beruf arbeiten kannst. Im Vergleich: Die BU wird ausgezahlt, wenn es dir nicht mehr möglich ist, mind. 50% in deinem aktuellen Beruf zu arbeiten. Ob sich so eine Versicherung für dich lohnt, musst du je nach Tarif entscheiden. Auch hier kann eine Beratung sinnvoll sein.

Kombi-Produkte lohnen sich meist nicht

Auch wenn die Idee gut klingt: Eine Kombination zwischen Berufsunfähigkeitsversicherung und vermögensbildender Anlage, einer sogenannten “Beitragsrückgewähr” lohnt sich meist nicht. Bei diesen Kombiprodukten, die oft von Beratern empfohlen werden, zahlt man etwas mehr als bei einer klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung. Das, was man extra zahlt, wird dann in eine kapitalbildende Lebensversicherung investiert. 

Damit hast du, so der Gedanke, auch wenn du nicht berufsunfähig wirst, dennoch bei Renteneintritt Kapital zurückgelegt, auf dass du dann zurückgreifen kannst. Meist ist es aber durch die erhöhten Beiträge günstiger, das Geld, was du zusätzlich zahlst, einfach selbst anzulegen und so zusätzliche Gebühren zu sparen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Wie lange zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Wie hoch ist die Rente bei einer BU?

Was passiert mit meinen BU-Beiträgen?

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