70/30-Portfolio – das klassische Weltportfolio

Was ist das 70/30-Portfolio?

Das 70/30-Portfolio ist eine Form des Weltportfolios. Investiert wird breit diversifiziert in Aktien – zu 70% aus Industrieländern und zu 30% aus Schwellenländern. Dabei wird ein passiver Investmentansatz verfolgt. Das heißt, man sucht also keine einzelnen Aktien aus, sondern bildet den Markt nach. Daher ist die Investition besonders einfach.

Der Name 70/30-Portfolio stammt vom Verhältnis zwischen den Industrie- und Schwellenländern. Das Verhältnis orientiert sich in etwa am BIP. Dies sorgt dafür, dass weltweit und breit gestreut investiert wird.

Das 70/30-Portfolio bildet den risikoreichen Teil des Gesamtportfolios, weil ausschließlich in Aktien investiert wird. Abhängig von deinem Risikoprofil kann es sinnvoll sein, einen risikofreien Teil zu ergänzen. Das Verhältnis zwischen den Industrie- und Schwellenländer innerhalb des risikoreichen Teils bleibt davon unberührt.

In diesem Podcast erfährst du alles Wichtige zum 70/30-Portfolio.

Woraus besteht das 70/30-Portfolio?

Um das 70/30-Portfolio darzustellen, reichen 2 Indizes aus. Einer für die Industrieländer und einer für die Schwellenländer.

Industrieländer (70%)

Der gebräuchlichste Index für die Industrieländer ist der MSCI World. Hierauf gibt es viele ETFs mit einem großen Fondsvolumen. Der größte Welt-ETF orientiert sich ebenfalls am MSCI World.

MSCI World Index im Portrait

0,10% p.a. - 0,75% p.a.

Jährliche Gesamtkostenquote (TER) bei MSCI World ETFs

49 ETFs

auf den MSCI World

+0,09%

Wertentwicklung in EUR in 2024 zum 23.04.2024

Die Berechnung der annualisierten Durchschnittsperformance basiert auf den iShares Core MSCI World UCITS ETF und schließt eventuelle Ausschüttungen mit ein.

Eine Alternative zum MSCI World ist der FTSE Developed. Hierauf ist das Angebot deutlich geringer.

FTSE Developed Index im Porträt

0,12% p.a. - 0,12% p.a.

Jährliche Gesamtkostenquote (TER) bei FTSE Developed ETFs

2 ETFs

auf den FTSE Developed

+0,08%

Wertentwicklung in EUR in 2024 zum 24.04.2024

Die Berechnung der annualisierten Durchschnittsperformance basiert auf den Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF Distributing und schließt eventuelle Ausschüttungen mit ein.

Eine weitere Möglichkeit bietet der Solactive GBS Developed Markets Large & Mid Cap. Das ETF-Angebot für diesen Index ist ebenfalls gering. 

Schwellenländer (30%)

Die Schwellenländer werden üblicherweise mit dem MSCI Emerging Markets abgebildet. Dieser wird von Fondsgesellschaften meist verwendet, wenn sie den Aktienmarkt der Schwellenländer abbilden wollen. Daher gibt es ein breites Angebot an ETFs auf den MSCI Emerging Markets.

MSCI Emerging Markets Index im Porträt

0,14% p.a. - 0,65% p.a.

Jährliche Gesamtkostenquote (TER) bei MSCI Emerging Markets ETFs

27 ETFs

auf den MSCI Emerging Markets

+0,04%

Wertentwicklung in EUR in 2024 zum 23.04.2024

Die Berechnung der annualisierten Durchschnittsperformance basiert auf den Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF und schließt eventuelle Ausschüttungen mit ein.

Vorteile

Das 70/30-Portfolio hat eine Reihe von Vorteilen.

Mit dem 70/30-Portfolio investiert man weltweit diversifiziert. Da nur in 2 ETFs investiert wird, ist die Komplexität gering. Zudem gibt es eine breite Auswahl an ETFs, die für das Portfolio geeignet sind. Für das Investment in die Schwellenländer ist eine erhöhte Rendite zu erwarten. Dies liegt am höheren politischen Risiko, z.B. wegen der geringeren Rechtssicherheit in den Schwellenländern. Die Political-Risk-Prämie entschädigt historisch betrachtet für das eingegangene Risiko. Ferner ist das Rendite-Risiko-Verhältnis für ein ungefähres Verhältnis von 70/30 am besten. Gemessen wird dies durch die Sharpe-Ratio.

Nachteile & Kritik

Zwar hat das 70/30-Portfolio viele Vorteile, aber auch Nachteile.

Damit das Verhältnis zwischen den Industrie- und Schwellenländern stets bei 70 zu 30 bleibt, ist ein jährliches Rebalancing nötig. Dies wäre bei einer Ein-ETF-Variante nicht erforderlich. Ein weiterer Nachteil ist das erhöhte politische Risiko, da etwa die Rechtssicherheit in den Schwellenländern geringer ist.

70/30-Portfolio Beispiele

Das 70/30-Portfolio kannst du dir mit einer Reihe von ETFs zusammenstellen. Nutze am besten 2 ETFs desselben Indexanbieters, da die Ländereinteilung unterschiedlich sein kann. Bei der Zusammenstellung kannst du die ETFs in unserer ETF-Suche nach Kriterien wie Kosten oder Fondsvolumen filtern.

Besonders kostengünstige 70/30-Portfolios

Bei der Geldanlage solltest du die Kosten möglichst gering halten. Daher bieten sich ETFs mit niedriger TER an.

Industrieländer ETFs

Hier findest du zuerst einen günstigen ETF, um den Aktienmarkt der Industrieländer abzudecken.

Schwellenländer ETFs

Um auch die Schwellenländer nachzubilden, benötigst du noch einen weiteren ETF. Schaue dir dafür die günstigsten ETFs an und finde mit etwas Glück den passenden ETF.

70/30-Portfolios mit besonders großen Fonds

Je größer ein Fonds ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass er geschlossen wird. Häufig sind die großen ETFs vergleichsweise günstig, weil die Fondsgesellschaft einen großen ETF kostengünstiger betreiben kann.

Industrieländer ETFs

Nutze die Tabelle, um dir einen passenden ETF für die Industrieländer auszusuchen.

Schwellenländer ETFs

Um das 70/30-Portfolio zu vervollständigen, musst du noch die Schwellenländer abdecken. Schaue hier, welcher große Fonds dir gefällt.

Welche Alternativen gibt es zum 70/30-Portfolio?

Neben dem 70/30-Portfolio gibt es noch 2 Alternativen, um die Weltwirtschaft nachzubilden. 

Was ist das Weltportfolio nach Gerd Kommer und wie setze ich es um?

Eine Möglichkeit ist das Weltportfolio nach Gerd Kommer. Wie du in der unteren Grafik siehst, ist der risikobehaftete Teil deutlich stärker unterteilt. Neben Aktien sind Rohstoffe und Immobilien enthalten. Der Aktienteil wird ungefähr wie beim 70/30-Portfolio in Industrie- und Schwellenländer untergliedert. Die Industrieländer werden beim Weltportfolio nach Gerd Kommer zu 50% in Small Caps und zu 50% in Large und Mid Caps unterteilt. Auf Small Caps wird gesetzt, um eine Faktor-Prämie zu erhalten.

Das Weltportfolio nach Gerd Kommer ist deutlich komplexer als das 70/30-Portfolio. Dies erhöht folglich den Aufwand. Andererseits ist es durch die Ergänzung der Anteilsklassen Rohstoffe und Immobilien stärker diversifiziert.

Hier findest du einen ETF für Industrieländer ausschließlich mit Small Cap Aktien.

Wenn du dich für Rohstoffe interessiert, dann wirst du hier fündig.

Um die Anlageklasse Immobilien abzudecken, kannst du diese ETFs verwenden.

Weltportfolio mit einem ETF – wie geht das?

Dir ist das 70/30-Portfolio und erst recht das Weltportfolio nach Gerd Kommer zu kompliziert? Dann gibt es eine Alternative: ein Weltportfolio mit einem ETF. Der ETF enthält die Industrie- und Schwellenländer. Dabei gewichtet er nach der Marktkapitalisierung. Die bekanntesten ETFs für diesen Zweck sind der MSCI ACWI und der FTSE All-World.

Schaue dir hier die größten MSCI ACWI ETFs an.

Ebenso ist der FTSE All-World ein passender Index. Suche hier, welcher ETF zu dir passt.

Häufig gestellte Fragen