Online-Banking einfach erklärt

Juli Sixel
Juli Sixel
Stand: 12. Januar 2023
So gut wie alles, wofür du früher zur Bank laufen musstest – etwa um eine Überweisung zu tätigen – kannst du heute ganz einfach vom Schreibtisch oder der Couch aus erledigen. Beim Online-Banking läuft alles digital ab. Wie es funktioniert und worauf du achten musst, erfährst du in diesem Artikel.

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Was du wissen solltest
  • So gut wie jede Bank bietet Online-Banking an.
  • Neben den klassischen Filialbanken gibt es auch Direkt- und Neobanken, bei denen (fast) alles online abläuft.
  • Online-Banking ist eher günstiger als analoges Abwickeln von Bankgeschäften.
  • Durch einen Online-Zugang zu deinem Konto entstehen fast nie zusätzliche Kosten.

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So gehst du vor
  • Entscheide dich, ob du einen Online-Zugang für ein bestehendes Konto oder ein komplett neues, digitales Konto eröffnen willst.
  • Du benötigst einen Laptop, PC, Tablet oder Handy.
  • Im Web oder vor Ort kannst du dein Online-Konto beantragen.
  • Neben dem Kontozugang benötigst du zur Authentifizierung ein TAN-Verfahren. Das geht meist mit einer App, aber auch per SMS, TAN-Generator oder HBCI.

Was ist Online-Banking?

Heutzutage ist so gut wie alles online möglich, so auch Bankgeschäfte. Beim Online-Banking kannst du alles, was du in einer Bank vor Ort durchführst, im Netz erledigen. So gut wie jede Bank bietet eine Online-Funktion an. Damit kannst du dein Girokonto, sämtliche weiteren Bankkonten und dein Wertpapierdepot von zu Hause aus verwalten. Du erreichst die Online-Version einer Bank über den Browser, also Programme wie Safari, Chrome oder Firefox, oder über eine App. Die App der jeweiligen Bank können sich Nutzer auf ihr Handy oder Tablet herunterladen. 

Damit Online-Banking auch sicher ist, gibt es einen Überprüfungsmechanismus: das TAN-Verfahren. Die Transaktionsnummer (TAN) ist ein Kennwort, das du nur einmal benutzen kannst. Für jede Transaktion wird also ein eigenes Kennwort generiert. Dazu bieten die meisten Banken eine zusätzliche App an. Die App verwendet überwiegend das pushTAN-Verfahren und teilweise photoTAN. Es gibt aber auch das SMS-TAN-Verfahren, HBCI-Verfahren und chipTAN-Verfahren. Sie erfordern keine App. Die SMS-TAN erhältst du per SMS. Für das HBCI-Verfahren ist eine entsprechende Software, eine Chipkarte, eine PIN und ein separates Chipkartenlesegerät notwendig. Das chipTAN-Verfahren setzt einen TAN-Generator voraus. Lass dich von den vielen Begriffen nicht verunsichern, im TAN-Prozess deiner Bank wird dieser Vorgang schlüssig und eindeutig ablaufen.

Neben den klassischen Banken, die ihre Dienste zusätzlich online anbieten, gibt es auch Banken, die ausschließlich digital funktionieren. Diese werden auch als Neobanken bezeichnet. Dazu gehören Anbieter wie N26 oder Revolut

Was kann man beim Online-Banking alles machen?

Von der Eröffnung über den Dauerauftrag bis zur Kündigung des Kontos ist so gut wie alles online durchführbar. Je nach Bank unterscheidet sich das Angebot. Die folgenden Funktionen sind aber in den meisten Fällen möglich. Sie unterscheiden sich allerdings in den Kosten. Mehr dazu findest du in unserem Girokonto-Vergleich.

  • Umsätze und Kontostand einsehen
  • Geld ins In- und Ausland überweisen
  • Daueraufträge einrichten und stornieren
  • Auf das Wertpapierdepot zugreifen
  • Wertpapiere handeln
  • Spar-, Bauspar-, Tagesgeld- und Festgeldkonten verwalten
  • Kreditkarte beantragen
  • Kreditkartenumsätze zeitnah einsehen
  • Terminüberweisungen einrichten
  • Freistellungsauftrag einrichten
  • Überweisungslimit festlegen
  • Onlineberatung
  • Sparplan einrichten

Wie richtet man Online-Banking ein? 

Hier gibt es 2 Herangehensweisen. Entweder du hast schon ein Konto bei einer Filialbank und möchtest nun zusätzlich den Online-Zugriff. Oder du willst komplett neu digital ein Konto eröffnen.

Bereits bestehendes Konto bei einer Filialbank 

  1. Zur Bank gehen oder anrufen und einem Mitarbeiter sagen, dass du einen Online-Zugang anmelden willst.
  2. Für Online-Zugang legitimieren (dafür erhältst du Anweisungen von der Bank).
  3. TAN-Verfahren aktivieren (dafür erhältst du Anweisungen von der Bank).

Neues Konto online eröffnen

  1. Bank aussuchen.
  2. Auf der Website der Bank das Konto beantragen.
  3. Legitimieren, per Video, Post oder E-Ident (dafür erhältst du Anweisungen von der Bank).
  4. TAN-Verfahren aktivieren (dafür erhältst du Anweisungen von der Bank).

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Die gängigste Methode: TAN-App
Für das TAN-Verfahren benötigst du in den meisten Fällen eine zusätzliche App. Diese findest du im App-Store oder Google Play-Store.

Wie funktioniert die Legitimation?

Banken sind durch das Geldwäschegesetz verpflichtet, bei einer Kontoeröffnung die Identität des Kunden zu überprüfen. Aber du kannst dir den Weg zur Bank sparen und dich bequem von zu Hause aus identifizieren. Zum einen geht das mittels Videoident oder KYC-Verfahren (“know your customer”). Hier trittst du einem kurzen Videochat mit einem Mitarbeiter bei und hältst deinen Ausweis vor die Kamera, sodass deine Identität sicher bestimmt werden kann. Bei einer weiteren Methode setzt du die elektronische Identitätsfunktion des Personalausweises ein. Dein Handy kommuniziert via NFC, also so wie beim kontaktlosen Bezahlen, mit deinem Personalausweis. Jeder nach 2010 ausgegebene Personalausweis besitzt diese Funktion, bei jedem nach 2017 ist sie sogar automatisch freigeschaltet. Du benötigst dazu nur eine PIN. Beim Postident-Verfahren schaut sich ein Mitarbeiter einer Filiale der Deutschen Post deinen Ausweis an. Konntest du dich durch eines der Verfahren eindeutig identifizieren, ist die Legitimierung abgeschlossen.

Was benötige ich alles, um Online-Banking einzurichten?

Du benötigst nicht viel, um Bankgeschäfte digital durchzuführen. Bist du gelegentlich im Internet unterwegs, hast du vermutlich schon die Grundlagen bei dir zu Hause.

  • Handy, Tablet, Laptop oder PC

  • Internetzugang (z.B. WLAN)

  • Browser (z.B. Safari, Chrome oder Firefox) oder App deiner Bank

Um Banking anschließend online durchzuführen, brauchst du noch Folgendes:

  • Zugangsdaten

  • Hard- und Software für das TAN-Verfahren

Diese Utensilien erhältst du, wenn die Bank deinen Antrag angenommen hat.

Diese Banken bieten Online-Banking an

Grundsätzlich bieten alle Banken Online-Banking an. Überlege dir, welche Erwartungen du an das Online-Banking stellst und vergleiche die Angebote miteinander. Sieh dir dafür unsere Empfehlungen an. Besonderes Augenmerk solltest du auf die Kontoführungsgebühren, die Möglichkeiten zur Bargeldauszahlung und zur Erreichbarkeit der Bank legen. In diesen Punkten unterscheiden sich Filialbanken am stärksten von Direkt- und Neobanken. Unter Umständen kann es sich lohnen, von deiner Hausbank zu einer neuen zu wechseln.

Welche Kosten können beim Online-Banking entstehen?

Transaktionen können je nach Bank unterschiedlich viel kosten. Bei der einen Bank ist eine Überweisung kostenfrei, bei einer anderen gebührenpflichtig. Grundsätzlich ist Online-Banking aber günstiger als analoges Banking. Direkt- und Neo-Banken bieten Preis-technisch oft die besten Konditionen. Sie sind so attraktiv, weil sie keine Filialen betreiben, also viel niedrigere Ausgaben haben. Je nachdem, wie sicher du dich im Internet fühlst, solltest du entscheiden, ob deine Bank komplett online agiert oder ob du auf Filialen mit Mitarbeitern zurückgreifen willst. Direktbanken bieten fast immer telefonische Beratung an. Neobanken kannst du meist per Chat erreichen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Vor- und Nachteile hat Online-Banking?

Wie funktioniert Online-Banking mit dem Smartphone?

Ist Online-Banking kostenlos?