10 Tipps: Wie werde ich reich?!
Tipp 1: Vereinfache deine Finanzen
Ein Zitat von Francis Bacon lautet:
Wer gut wirtschaften will, sollte nur die Hälfte seiner Einnahmen ausgeben, wenn er reich werden will, sogar nur ein Drittel.
Angelehnt daran, solltest du als erstes deine Finanzen auf unnötige Ausgaben überprüfen. Jede erfolgreiche Geldanlage beginnt mit dem Abbau von Schulden. Vermeide daher insbesondere die Anhäufung von Konsumschulden. Hier kannst du auf Kreditkarten verzichten, die dich mit überhöhten Zinsen belasten.
Eine Abwägung von Kosten und Nutzen ist auch bei vorhandenen Versicherungsverträgen sinnvoll. Viele Versicherungen sind entweder komplett unnötig oder zu teuer. Durch Kündigung oder dem Abschluss günstiger Alternativen lässt sich eine Menge Geld sparen.
Wenn du deine Verträge in Zukunft monatlich bezahlst, bekommst du zudem einen besseren Überblick über deine Ausgaben. Meist ist das etwas teurer als eine jährliche Zahlweise. So stellst du dennoch effektiv sicher, dass keine Zahlung vergessen wird und Mahnzahlungen oder Strafgebühren vermieden werden.
Tipp 2: Analysiere deine Kontobewegungen
Behalte deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben im Blick. Heutzutage gibt es dazu eine Vielzahl hilfreicher Apps oder Programme, die dich dabei unterstützen. So erkennst du schnell, welche Ausgaben komplett unnötig sind oder reduziert werden können. Hilfreich kann dabei das Führen eines Haushaltsbuchs sein. Hier kannst du dir eine kostenlose Haushaltsbuch Excel Vorlage herunterladen.
Beim Sparen solltest du intelligent vorgehen. Eine günstigere Tankstelle 10 km entfernt nützt dir nichts, wenn ein paar Cent Einsparung beim Spritpreis durch den längeren Weg zunichte gemacht werden. Konzentriere dich stattdessen auf die wahren "Geldfresser". Ein Strompreisvergleich leistet hier oft mehr als der Vergleich von Spritpreisen.
Tipp 3: Erstelle ein monatliches Budget
Mit der Erstellung eines monatlichen Budgets teilst du deine Ausgaben in einen fixen Block und einen variablen Teil. Ziehst du diese nun von deinen Einnahmen ab, ergibt sich die monatliche Sparrate. Damit ist der Betrag gemeint, den du jeden Monat investieren und zum Vermögensaufbau nutzen kannst.
Wähle die Höhe deiner monatlichen Sparrate überlegt aus: Der Betrag sollte langfristig und jeden Monat auf die Seite gelegt werden können, ohne dass deine Lebensqualität in drastischer Weise darunter leidet. Je früher mit dem Sparen begonnen wird, desto schneller profitieren deine Investments vom Zinseszinseffekt.
Tipp 4: Nutze die Vorteile von Schulden
Richtig eingesetzt, können auch Schulden zum eigenen Vorteil genutzt werden. Dieser Punkt meint nicht die Aufnahme von Konsumkrediten oder eine anderweitige Verschuldung, wenn dir durch hohe Zinsen ausschließlich Nachteile entstehen.
In welchen Fällen sind Schulden vorteilhaft?
- Der spätere Nutzen wiegt die Zinslast mehr als auf: Ein gutes Beispiel dafür ist die Aufnahme eines Studienkredits. Mit einem Studium investierst du in dein eigenes Humankapital und verbesserst gleichzeitig deine Chancen auf ein höheres Gehalt in der Zukunft.
- Schulden, die dich disziplinieren: Wenn du eine gekaufte Wohnung mit Schulden finanziert hast, bist du zur Rückzahlung einer monatlichen Rate verpflichtet. Im Gegensatz zum Kauf mit Eigenmitteln wirst du zum disziplinierten Sparen gezwungen.
- Schulden, dessen Zinsen du als Kosten absetzen kannst: Bei einer Investition in eine nicht selbst genutzte Immobilie, kannst du Steuern sparen. Hier ist eine Aufnahme von Schulden sinnvoll, weil die Zinsen steuerlich absetzbar sind.
Tipp 5: Strukturiere dein Erspartes
Wenn dir Ersparnisse zur Verfügung stehen, solltest du sie in einem nächsten Schritt strukturieren. Teile dazu dein Erspartes in mindestens drei Teile auf:
Kurzfristig (0-2 Jahre)
Dieser Teil sollte zwei bis drei Monatsgehälter umfassen und dient zur Sicherheit für unvorhergesehene Ausgaben (Reparatur der Waschmaschine etc.) Das Geld sollte schnell zur Verfügung stehen und kann auf einem Tagesgeldkonto oder in kurzfristigen Geldmarktfonds geparkt werden. Für eine langfristige Anlage wie Aktien ist es ungeeignet.
Mittelfristig (2-5 Jahre)
Dieser Teil steht für die Finanzierung von Plänen und Anschaffungen in den nächsten Jahren zur Verfügung. Beispiele dafür sind der Kauf eines neuen Autos oder eine längere Reise. Als Anlagemöglichkeit sind Wertpapiere mit mittelfristiger Laufzeit geeignet, wie z.B. Anleihen. Aktien oder Aktienfonds sind auch für diesen Teil nicht zu empfehlen.
Langfristig (>5 Jahre)
Dieser Teil ist für den Vermögensaufbau gedacht und kann in langfristig orientierte Wertpapiere wie Aktien, Fonds, ETF, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien investiert werden. Um in Wertpapiere investieren zu können, benötigst du ein Depot. In unserem Depot-Vergleich kannst du herausfinden, welches für dich am besten geeignet ist.
Der Vorteil: Falls diese Investments kurzfristig an Wert verlieren, müssen sie nicht notgedrungen verkauft werden, um schnell an Geld zu kommen. Für eine langfristige Geldanlage sollte jeden Monat ein gleicher Betrag investiert werden, um vom Cost-Average-Effekt zu profitieren.
Tipp 6: Nutze die Innovationen der Finanzwelt
Viele junge Technologieunternehmen verändern momentan die Finanzbranche - die Rede ist von sogenannten FinTechs. Hauptmerkmal dieser Firmen ist, dass sie Akteure wie deinen Bank- oder Finanzberater überflüssig machen.
Dazu ein Beispiel:
Der klassische Ablauf einer Kreditvergabe war bisher wie folgt: Ein Sparer bringt sein Geld zur Bank und bekommt dafür 1% Zinsen. Die Bank verleiht das Geld weiter, erhält dafür 7% Zinsen und verdient damit 6% Marge. Heutzutage existieren viele Plattformen für Direktkredite (Peer-to-Peer oder P2P Kredite Plattformen), mit denen die Banken umgangen werden können. So kannst du als Anleger (Kreditgeber) von höheren Zinsen profitieren, während der Kreditnehmer gleichzeitig einen geringeren Zinssatz als bei seiner Bank bekommt.
Eine frühere Innovation in diesem Bereich ist das Online Banking. Die Abwicklung eines Auftrags über das Internet ist deutlich günstiger als eine Transaktion per Telefon.
Geld sparen kannst du auch mit Investments in ETFs. Dies sind passiv gemanagte Indexfonds, die einen Index wie den DAX abbilden. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds fallen bei ETFs nur sehr geringe Gebühren an.
Tipp 7: Behalte die Steuer im Auge
Steuern kannst du einfach als Kosten betrachten, die deine Rendite schmälern. Ziel ist es daher, diese möglichst gering zu halten.
Durch legale Optimierung lassen sich eine Menge Steuern sparen. Tätigst du als Geldanlage eine Investition in eine nicht selbstgenutzte Immobilie, kannst du die Kosten für Renovierungen oder Zinszahlungen von der Steuer absetzen.
Auch bestimmte Finanzprodukte bieten Steuervorteile, so z.B. Sparpläne der betrieblichen Altersvorsorge oder Lebensversicherungen.
Es ist nicht empfehlenswert, ein Investment ausschließlich zum Zwecke der Steuerersparnis einzugehen, da hier der Steuervorteil meist nur ein Verkaufsargument ist und sich hinter solchen Produkten immense Kosten verbergen. Das ist beispielsweise häufig bei der Lebensversicherung (schlimmer noch der fondsgebundenen Lebensversicherung) der Fall.
Steueroptimierung sollte ein gewünschter Nebeneffekt, aber nie der Hauptgrund für eine Geldanlage sein.
Tipp 8: Investiere in dich selbst
Du solltest nie aufhören, neue Dinge zu lernen oder dich über neue Themen zu informieren. Die Wissenschaft hat dafür den Begriff "Humankapital" entwickelt.
Einfach erklärt, umfasst Humankapital die Summe deines Wissens und deiner Fähigkeiten. Das Humankapital lässt sich grob berechnen indem du alle deine zukünftigen Einkommensströme zusammenrechnest. Durch eine Investition in dich selbst, erhöhst du diese monetären Zuflüsse.
Hierzu zwei Beispiele:
- Das Studium: Es ist nachgewiesen, dass Akademiker mit einem Studienabschluss, im Durchschnitt höhere Gehälter erzielen als Nicht-Studierte. Eine Investition in ein Studium kann also dein Humankapital erhöhen. Das gilt natürlich nicht grundsätzlich und für alle Branchen und muss daher sorgfältig vorher abgewogen werden.
- Investitionen in deine Finanzbildung: Gute Finanzbücher und Seminare sind teuer und die Zeit, die du in deine Finanzbildung investierst, zahlt sich auch erst langfristig aus. Deine Investition in deine eigene finanzielle Bildung wird es dir aber erlauben, teure Fehler zu vermeiden und intelligent und stetig dein finanzielles Vermögen aufzubauen.
"Wie wird man reich?" ist von dieser Perspektive aus gesehen nicht nur eine Frage materieller Vermögenswerte, sondern auch guter Bildung, geistiger Fähigkeiten und körperlicher Gesundheit.
Konzentriere dich daher auch darauf, dich mental und physisch fit zu halten sowie deinen Horizont stetig zu erweitern.
Tipp 9: Genieße dein Leben
Die hier vorgestellten Finanztipps sollten nicht ihrer selbst wegen umgesetzt werden und sollen dich auch nicht in deinem täglichen Umgang mit Geld schmerzhaft einschränken.
Im Gegenteil - Sie sollen dir dabei helfen, deiner finanziellen Freiheit und somit deinem Ziel "reich zu werden" ein Stück näher zu kommen. Je größer dein finanzielles Polster, desto freier bist du in deinen Entscheidungen. Vergiss nicht, die Früchte deines Vermögensaufbaus auch zu genießen.
Für deine Wünsche kannst du zum Beispiel jeden Monat einen Betrag auf ein "Spaßkonto" einzahlen, um genug Geld für Reisen und Aktivitäten zu haben die dir Spaß machen.
Tipp 10: Lass andere profitieren
Uns Menschen in den westlichen Industrieländern geht es im internationalen Vergleich sehr gut. Wir haben genug zu essen, ein Dach über den Kopf, gute Bildung, sind mit fortschrittlichen Technologien ausgestattet und haben Zugang zu einem entwickelten Banksystem und zu offenen Finanzmärkten an denen wir frei investieren können.
Andere Menschen auf dieser Erde haben diese Vorzüge nicht. Sie haben nicht den Luxus sich mit der Frage "Wie werde ich reich?" beschäftigen zu können.
Denke daher auch an diese Menschen und spende regelmäßig für wohltätige Zwecke die dir persönlich sinnvoll erscheinen.
Kommentare (2)
A
Aykut Özdemir
sagt am 04. August 2019
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich habt mein größten Respekt.
T
Tayfun Caglar
sagt am 22. August 2016
Sehr guter Beitrag! Ich finde Nischenseiten sehr spannend, da man eine sehr gute Rendite erzielen kann. Der klare Nachteil ist das Nischenseiten kein sicheres System ist meiner Meinung nach.
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