Was sind NFTs?

Juli Sixel
Juli Sixel
Stand: 16. November 2022
Die in den letzten Jahren stark gehypten NFTs können noch viel mehr, als die meisten denken. Was das ist, wie es funktioniert und wie du selbst NFTs erstellen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

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Was du wissen solltest:
  • NFT steht für Non-Fungible Token, das bedeutet so viel wie nicht austauschbarer Token.
  • Auf einer Blockchain können NFTs physische und digitale Gegenstände repräsentieren.
  • NFTs lassen sich einem festen Besitzer zuordnen, der die Rechte für dieses NFT besitzt.
  • Der Prozess, ein digitales Kunstwerk in ein NFT „umzuwandeln“ heißt Minting.
  • Neben der Kunstszene gibt es noch zahlreiche andere Anwendungsbereiche für NFTs, wie Gaming, Mode oder Ausweisdokumente.

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So gehst du vor:
  • Es gibt viele Online-Handelsplätze für NFTs. Binance und OpenSea gehören zu den größten Anbietern.
  • Über NFT-Plattformen kannst du deine digitale Kunst in einen NFT umwandeln und verkaufen.
  • Um selbst ein NFT-Kunstwerk zu minten, benötigst du ein Kunstwerk sowie eine Wallet mit Kryptos der Blockchain, auf der du launchen willst.
  • In den meisten Fällen werden NFTs über die Ethereum Blockchain gemintet.

Was ist eine Blockchain?

Um zu verstehen, wie NFTs funktionieren, schauen wir uns zuerst an, wie eine Blockchain funktioniert. Eine Blockchain ist eine Art dezentraler Speicherort. Auf ihr werden auch die Daten für NFTs festgehalten. Aufgeschrieben werden die Daten in Blöcken, die sozusagen aneinandergereiht werden. Jeder Block ist zum Vorherigen zurückverfolgbar. Das funktioniert, indem die Daten eines Blocks in einem numerischen Code, dem Hashwert, zusammengefasst werden. Der Hashwert wird in den darauffolgenden Block geschrieben. Die Inhalte der Blöcke können öffentlich eingesehen werden. Gleichzeitig lassen sich die Daten rückwirkend aber nicht verändern. Alles, was auf einer Blockchain passiert, wird also historisch getreu und abrufbar gespeichert. Eine der bekanntesten Blockchains ist Ethereum, hier werden auch die meisten NFTs gelauncht.

Auf der Blockchain werden NFTs also gespeichert. Das ist vergleichbar mit dem Fahrzeugbrief eines Autos. In ihm sind alle vorherigen sowie der aktuelle Besitzer eines Autos eingetragen. Wird ein NFT auf die Blockchain gesetzt, kann man in eine Art Anhang, die mit dem Token verknüpft ist, schreiben, wer der Besitzer ist. Auf der Blockchain ist nun jederzeit nachvollziehbar, wer als Besitzer gilt. Willst du nun beweisen, dass ein Datensatz dir gehört, zeigst du einfach den Besitznachweis im Anhang des NFTs vor.

Was ist ein Token?

Ein Token repräsentiert etwas auf der Blockchain. Dieses Etwas kann alles sein, was sich in einen Datensatz schreiben lässt, also alles, was digitalisierbar ist. In vielen Situationen ist es einfacher und praktischer, Tokens zu benutzen, als die tatsächlichen Daten. Den Token kannst du dir vorstellen, wie die Marke, die du an der Garderobe erhältst, wenn du dort deine Jacke abgibst. Es ist einfacher, den Abend über die Marke in deiner Hosentasche zu behalten, anstatt die ganze Jacke mit dir herumtragen. Wenn du nach Hause gehen willst, gibst du deine Marke ab und erhältst im Gegenzug deinen Besitz wieder. Natürlich erhältst du nicht irgendeine Jacke aus der Garderobe, sondern genau deine. Möchtest du nach dem Abend die Jacke mit deiner besten Freundin tauschen, könnt ihr einfach Marke austauschen und du kannst später ihre Jacke abholen. Das ist unter Umständen einfacher als im Gewusel vor der Garderobe, wo gerade alle Menschen ihre Jacken holen und anziehen, auch eure Jacken abzuholen und erst dann zu tauschen.

Fungible Token

Ist ein Token fungibel, bedeutet das, dass er austauschbar oder ersetzbar ist. Jede 1€ Münze ist mit jeder anderen 1€ Münze austauschbar. Für die Kaufkraft der Münze ist es egal, welche du besitzt. So ist das auch bei Bitcoin. Letztlich ist es egal, ob du den ersten oder den tausendsten Bitcoin besitzt, jeder Bitcoin ist genau 1 Bitcoin wert. Ein Bitcoin ist also ein fungibler Token und repräsentiert seinen eigenen Wert von 1 Bitcoin.

Nicht fungible Token

Dinge, die nicht eins zu eins ersetzbar sind, sind nicht fungibel. Du kannst nicht jedes Bild oder Haus durch ein beliebiges anderes ersetzen. Das Bild ist aufgrund seiner Eigenschaften, seines Malers und Alters einzigartig, es unterscheidet sich von allen anderen Bildern. Es gibt auch Tokens auf einer Blockchain, die nicht austauschbar sind. Nicht fungible Tokens existieren nur genau ein Mal, sie sind nicht kopierbar und nicht teilbar. Durch die Einzigartigkeit sind sie perfekt geeignet, einzigartige Objekte zu repräsentieren. NFTs sind – wie der Name sagt – nicht fungible Tokens.

Was passiert auf der Blockchain?

Ein NFT ist also ein einzigartiger Datensatz. Der Datensatz hat eine Art „Anhang“, in dem Informationen festgehalten werden. Dort steht zum Beispiel, wer das NFT hergestellt hat. In diesem Anhang kann auch eingetragen werden, was das NFT repräsentieren soll. Zum Beispiel könnte ein Künstler einen Link zu seinem Kunstwerk in den Anhang seines NFTs packen. So werden Kunstwerk und NFT fest miteinander verknüpft. 

Die NFTs können in Smart Contracts eingebunden werden. Das ist ein digitaler Vertrag, der auf der Blockchain festgeschrieben wird. Darin steht zum Beispiel: „Wenn Person A ein Produkt übergibt, zahlt Person B eine bestimmte Summe.“ Als Produkt kann ein NFT eingesetzt werden und als bestimmte Summe eine Menge an Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung. Beim NFT-Handel wird also nicht mit einem digitalen Kunstwerk, sondern mit einem NFT gehandelt, zu dem ein Kunstwerk gehört. 

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Merke
Nicht Fungible Tokens (NFTs) repräsentieren digitale oder physische Gegenstände auf der Blockchain.

Wie funktioniert Minting?

Damit man ein NFT kaufen oder handeln kann, muss er erst einmal auf die Blockchain gelangen. Dieser Prozess heißt Minting. Beim Minting wird ein Token erstellt und ihm das digitale Kunstwerk (oder Ähnliches) angehängt. Das Kunstwerk wird somit unveränderbar als einzigartig „geprägt“, engl. gemintet. Wenn du ein digitales Kunstwerk auf einer NFT-Handelsplattform hochlädst, erstellt diese einen NFT und hängt in dessen Beschreibung einen Link zu einem Server, auf dem dein digitales Kunstwerk abgespeichert wird. In der Beschreibung kannst du auch noch andere Informationen festhalten, zum Beispiel: Wer hat den NFT erstellt? Wie oft gibt es den NFT? Ist es ein Sammelstück? Wie viel kostet er? Diese Daten werden auf der Blockchain gespeichert. Man kann so jederzeit zurückverfolgen, wer wann den NFT für wie viel Geld an wen verkauft hat. Das Minting verwandelt einen zuvor beliebig oft kopierbaren Datensatz in einen handelbaren digitalen und einzigartigen Vermögenswert. 

So verwandelst du ein Asset in ein NFT

Dafür benötigst du dein Asset, das kann ein digitales Kunstwerk, etwas Physisches oder auch eine Tondatei sein, und eine Krypto-Wallet. In deiner Wallet musst du Coins der Blockchain, auf die du dein NFT setzen willst, haben. In den meisten Fällen ist das die Ethereum-Blockchain. Über deine Wallet werden Transaktionsgebühren bezahlt und deine Gewinne landen dort. Sobald du Kunstwerk und Wallet besitzt, gehst du so vor:

  1. Entscheide dich für einen Marktplatz, auf dem du deinen NFT anbieten möchtest.
  2. Lade dein digitales Kunstwerk über die Website des Marktplatzes hoch.
  3. Lege die Eigenschaften des NFTs fest (Menge, Preis etc.).
  4. Anschließend wird das Kunstwerk gemintet, das übernimmt der Handelsplatz.
  5. Biete deinen NFT zum Verkauf an. Nun heißt es abwarten, bis sich ein Käufer findet.

NFT-Kunst

Bisher stieß die NFT-Technologie besonders in der Kunstszene auf große Begeisterung. Vor der Tokenisierung gab es nämlich keine Möglichkeit, Kunstwerke digital einzigartig zu machen. Die Werke konnten beliebig oft reproduziert und die Kopien nicht vom Original unterscheiden werden. Ein Gemälde von Van Gogh könnten Profis auch unendlich oft exakt authentisch kopieren. Die Bilder sind dann alle gleich schön, aber nur das eine Bild, auf dem Van Gogh unterschrieben hat, ist das Original. Der NFT dient gewissermaßen als Unterschrift, welche die Kunstwerke digital einzigartig macht. 

Die Begeisterung löste einen regelrechten Hype aus und brachte Menschen dazu, große Summen Geld für digitale Kunstwerke auszugeben. 2021 wurde das Kunstwerk „Everydays: the first 5000 Days“ von Mike Winkleman, bekannt unter dem Künstlernamen Beeple, für umgerechnet 69 Mio. USD versteigert. Im Dezember 2021 wurde „The Merge“ vom Künstler(kollektiv) Pak für satte 91 Millionen USD verkauft. Es ist damit das zweitteuerste Kunstwerk, das jemals von einem lebenden Künstler verkauft wurde. Diese beiden riesigen Auktionen rüttelten die Kunstszene ordentlich durch. Viele Menschen stellten sich die Frage, ob die NFTs Kunst oder bloß Hype sind. 

Mit NFTs wurden jedoch nicht nur erstaunliche Gewinne, sondern auch erschütternde Verluste gemacht. Denn wer keinen Abnehmer für seinen NFT findet, besitzt am Ende nur einen Datensatz, für dessen Besitzrecht er Geld bezahlt hat. Der NFT-Markt wird, wie andere Märkte auch, von Angebot und Nachfrage reguliert. Sinkt die Nachfrage, fällt der Preis und damit der Gewinn. Wie hoch die Nachfrage für NFT-Kunst in den nächsten Jahren sein wird, ist schwer voraussehbar.

Wo kann ich einen NFT kaufen?

Es gibt zahlreiche online NFT-Handelsplätze. Sie unterscheiden sich in ihrem Angebot, in der Währung, mit der du bezahlst, und den Transaktionsgebühren. Je nachdem, was für eine Art NFT du erwerben möchtest, kommen für dich also unterschiedliche Plattformen infrage. Binance und OpenSea sind die beiden größten NFT-Plattformen. 

Binance
  • Eine der größten Handelsplattformen für Kryptowährungen
  • Große Auswahl
  • Niedrige Gebühren und hohe Transparenz
Zu Binance
Binance
  • Eine der größten Handelsplattformen für Kryptowährungen
  • Große Auswahl
  • Niedrige Gebühren und hohe Transparenz

OpenSea

  • Der erste und größte virtuelle NFT-Marktplatz
  • Über 1 Million NFTs
  • Hier kannst du gebührenfrei NFTs verkaufen

Crypto.com

  • Mehr als 100.000 NFTs zur Auswahl
  • Keine Gebühren für Käufer

Solltest du in Kryptowährungen anstatt in NFTs investieren wollen und suchst noch die passende Börse, dann schau in Krypto-Börsen-Vergleich rein. Dort findest du die beste Börse für deine persönlichen Bedürfnisse.

Warum kann man nicht einfach einen Screenshot machen?

Du kannst einen Screenshot von NFT-Kunstwerken machen, aber dann besitzt du ein Foto des Kunstwerks und nicht die Besitzrechte. Was NFTs ausmacht, sind aber die festgeschriebenen Besitzrechte. Die sind jedoch nicht kopierbar oder veränderbar. Die einzige Möglichkeit, wie ein NFT Besitzer wechseln kann, ist über einen Verkauf. Du könntest auch das Bild von Van Gogh nachmalen oder es im Museum abfotografieren, aber dann besitzt du eben eine Kopie und nicht das Original. Es ist also möglich, allerdings gehört dir das originale Kunstwerk dadurch nicht.

Wo können NFTs eingesetzt werden?

Neben der Kunst können NFTs in sehr vielen Bereichen nützlich sein. Theoretisch immer dann, wenn etwas digital unverwechselbar existieren soll. NFTs werden gebraucht, wenn auf einer Blockchain gehandelt, getauscht oder versichert werden soll.

  • Repräsentation digitaler Vermögenswerte, wie Kunst, Immobilien, Mode
  • Realitätsgetreue Nachstellung von Lieferketten
  • Tickets für Veranstaltungen
  • Kundenbindung (für ein Paar Nikes erhält der Käufer ein Paar Metaverse-Nikes dazu)
  • Kontrollieren von künstlerischem Eigentum, wie Fotos, Videos, Musik
  • Digitale Dokumente und Ausweise
  • Gesundheitswesen: Patienten erhalten eine digitale Krankenakte
  • Gamer können Objekte aus Spielen tatsächlich besitzen

Wie geht es weiter?

Wie und ob NFTs in Zukunft tatsächlich eingesetzt werden, bleibt offen. Ebenso unvorhersehbar ist der NFT-Kunstmarkt. Wahrscheinlich wird uns die Blockchain-Technologie in den nächsten Jahren noch das ein oder andere Mal überraschen. Denn das Potenzial ist groß, offen bleibt, wie wir es nutzen.

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Häufig gestellte Fragen

Was ist ein NFT?

Wie viel ist ein NFT wert?

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