
Das ändert sich im Oktober 2025
Echtzeitüberweisungen werden Pflicht
Lange Wartezeiten bei Überweisungen sind bald Geschichte. Eine neue EU-Verordnung verpflichtet Banken, ab dem 9. Oktober auch das Senden von Echtzeitüberweisungen anzubieten.
Was bedeutet das für dich? Eine Echtzeitüberweisung sorgt dafür, dass dein Geld innerhalb von nur 10 Sekunden auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben wird – und das rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, unabhängig von Bankarbeitstagen. Während Banken schon seit Januar 2025 solche Überweisungen empfangen können müssen, wird nun auch das Versenden zur Pflicht.
Warum ist das so eine große Sache?
Echtzeitüberweisungen ermöglichen Zahlungen direkt am „Point of Sale“, also z.B. an der Ladenkasse, ohne dass du auf Drittanbieter wie PayPal angewiesen bist. Theoretisch könntest du so direkt von deinem Konto bezahlen und der Händler hat das Geld sofort. Das öffnet auch die Tür für neue Zahlungssysteme wie Wero, bei denen nur noch eine Handynummer oder ein QR-Code für eine blitzschnelle Transaktion nötig ist.
Echtzeitüberweisungen werden größtenteils kostenlos
Mit der Pflicht zur Echtzeitüberweisung wird diese in der Regel auch kostenlos. Bisher haben viele Banken für diesen Service eine Gebühr verlangt – darunter N26, die Comdirect, die Commerzbank, die Deutsche Bank oder die Postbank.
Die neue EU-Regelung besagt, dass eine Echtzeitüberweisung nicht teurer sein darf als eine normale Standardüberweisung. Da Standardüberweisungen bei den meisten Kontomodellen kostenlos sind, wird damit auch die schnelle Variante für dich gebührenfrei. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
IBAN-Namensabgleich verhindert Betrug
Eine weitere Neuerung, die mit der EU-Verordnung kommt, ist der IBAN-Namensabgleich. Dieses Feature soll dich wirksam vor Betrug schützen. Bisher war es so: Wenn ein Betrüger sich als jemand anderes ausgibt und du Geld überweist, hattest du keine Chance zu prüfen, ob die IBAN wirklich zu dem angegebenen Namen gehört.
Das ändert sich jetzt. Zukünftig wird bei jeder Überweisung der von dir eingegebene Name mit dem tatsächlichen Kontoinhaber abgeglichen. Deine Bank fragt dafür bei der Empfängerbank an und du erhältst eine von drei Rückmeldungen:
- Übereinstimmung: Name und IBAN passen zusammen. Alles ist in Ordnung.
- Ähnlichkeit: Die Namen sind ähnlich (z.B. du gibst „Müller“ ein, der Inhaber heißt „Mueller“). In diesem Fall wird dir der korrekte Name des Kontoinhabers angezeigt, damit du ihn prüfen kannst.
- Keine Übereinstimmung: Die Bank warnt dich, dass Name und IBAN nicht zusammenpassen. Du kannst dann selbst entscheiden, ob du die Überweisung trotzdem ausführen möchtest. Ignorierst du die Warnung und überweist das Geld an einen Betrüger, kannst du dafür haftbar gemacht werden.
YouTube stoppt günstige Premium-Abos per VPN
Nutzt du YouTube Premium über einen kleinen Umweg per VPN, um Geld zu sparen? Dann gibt es schlechte Nachrichten. YouTube verschärft seinen Kampf gegen günstigere Abos, die in anderen Ländern abgeschlossen wurden.
Mit den neuen „Paid Service Terms“, die am 26. September in Kraft treten, wird es deutlich konkreter: Dein Premium-Abo muss hauptsächlich in dem Land genutzt werden, in dem du es abgeschlossen hast. Der Trick, über eine VPN-Verbindung so zu tun, als wärst du z.B. in der Ukraine, um für umgerechnet nur 2€ pro Monat Premium zu nutzen, wird damit endgültig unterbunden.
Google hat bereits im Sommer 2024 massenhaft Abos gekündigt, bei denen ein falscher Standort vermutet wurde. Die neuen Regeln machen es offiziell: Wenn du in ein neues Land umziehst, endet dein altes Abo und du musst ein neues zu den lokalen Konditionen abschließen.
Support für Windows 10 endet
Am 14. Oktober endet der offizielle Support für Windows 10. Ab diesem Datum stellt Microsoft keine Sicherheitsupdates und keinen technischen Support mehr für das beliebte Betriebssystem zur Verfügung. Zwar gibt es für den Windows Defender weiterhin Updates bis 2028, das schützt dich aber nicht vor Sicherheitslücken.
Was kannst du tun, wenn dein PC Windows 11 nicht unterstützt? Es gibt eine kostenpflichtige Notlösung: die „Erweiterten Sicherheitsupdates“ (ESU). Damit erhältst du für eine einmalige Gebühr (je nach Land ca. 30 US-Dollar) ein weiteres Jahr Sicherheitsupdates bis zum 13. Oktober 2026. Noch nicht allen deutschen Nutzern steht die ESU-Option zur Verfügung, diese soll aber nach und nach ausgerollt werden. Es gibt sogar Möglichkeiten, die ESU kostenlos zu erhalten, z.B. durch die Aktivierung des Windows Cloud Backups oder durch das Einlösen von 1.000 Microsoft Reward-Punkten, die du unter anderem durch die Nutzung der Suchmaschine Bing sammeln kannst.
Heizperiode beginnt
Am 1. Oktober beginnt für die meisten Mieter offiziell die Heizperiode, die bis zum 30. April andauert. Auch wenn es in deinem Mietvertrag keine explizite Regelung gibt, gilt dieser Zeitraum laut Rechtsprechung. Dein Vermieter muss sicherstellen, dass du deine Wohnung auf bestimmte Mindesttemperaturen heizen kannst:
- Wohnräume und Küchen: 20°C
- Badezimmer: 22°C
- Schlafzimmer und Flure: 18°C
Bevor du die Heizung wieder voll aufdrehst, kannst du mit ein paar einfachen Tricks Heizkosten sparen:
- Heizung entlüften: Besonders in oberen Etagen kann sich Luft im System sammeln und die Heizleistung mindern.
- Heizkörper freihalten: Sorge dafür, dass keine Möbel oder Vorhänge die Wärmeabgabe blockieren. Nur so heizt du effizient.
- Fenster prüfen: Sind deine Fenster dicht? Manchmal können sie neu justiert werden, um keine wertvolle Wärme entweichen zu lassen.
Wärmepumpen müssen verbrauchsabhängig abgerechnet werden
Wohnst du in einem Mehrfamilienhaus, das hauptsächlich mit einer zentralen Wärmepumpe heizt? Dann gibt es eine wichtige Änderung für deine Heizkostenabrechnung. Ab dem 1. Oktober müssen die Kosten anteilig nach deinem tatsächlichen Verbrauch umgelegt werden.
Bisher durften Vermieter die Kosten pauschal, z.B. nach Quadratmetern, abrechnen, wenn die Wärmepumpe mehr als 50% der Wärme liefert. Das ist nun vorbei. Um Vermietern Zeit für die Umrüstung zu geben, gibt es eine Übergangsfrist bis zum 1. Oktober 2025, um entsprechende Zähler zu installieren.
Sollte dein Vermieter diese Frist verstreichen lassen und immer noch nicht verbrauchsabhängig abrechnen können, hast du ein Recht darauf, deinen Heizkostenanteil um 15% zu mindern.
Zeitumstellung
Ein kleiner, aber feiner Termin im Oktober: die Zeitumstellung. In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober werden die Uhren um 3:00 Uhr morgens auf 2:00 Uhr zurückgestellt. Das bedeutet für dich: Du kannst eine Stunde länger schlafen.
Digitale Patientenakte verpflichtend
Ab dem 1. Oktober wird die Nutzung der digitalen Patientenakte (ePA) für alle Ärzte und Apotheken verpflichtend. Die ePA ist eine Art digitaler Tresor bei deiner Krankenkasse, in dem deine Gesundheitsdaten, Arztbriefe, Befunde und Medikationspläne sicher gespeichert sind.
Zwar gibt es die ePA schon seit Anfang des Jahres für alle gesetzlich Versicherten, die nicht aktiv widersprochen haben, doch die Teilnahme aufseiten der Praxen war oft noch lückenhaft. Ab Oktober müssen nun auch Ärzte, die sich mit der Digitalisierung bisher schwertun, die Akte nutzen und auf deinen Wunsch hin befüllen. Das gibt dir mehr Kontrolle und einen besseren Überblick über deine Gesundheitsdaten.
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