Ratgeber
Rechner
Vergleiche

So wohlhabend bist du: Einkommen im Vergleich

Markus Schmidt-Ott
Markus Schmidt-Ott
Stand: 18. September 2025
Wir reden nicht gerne mit anderen über unser Einkommen. Umso schwieriger ist es also einzuschätzen, wo du mit deinem eigenen Gehalt liegst: Eher weiter oben oder eher weiter unten? Wir haben hier einen interessanten Rechner.

Grundlage

Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW Köln) hat eine Anwendung gebastelt, die wir hier für dich eingebunden haben. Diese basiert – anders als in den vorherigen Jahren – auf Daten der Statistik der Europäischen Union über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC). Das EU-SILC ist seit 2020 in den Mikrozensus integriert. Obwohl die aktuellsten Mikrodaten aus dem Erhebungsjahr 2023 stammen, beziehen sich die darin erfassten Einkommen stets auf das Vorjahr. Daher zeigt die Grafik die Einkommensverteilung für das Jahr 2022. Die Erhebung basiert auf einer repräsentativen Stichprobe von rund 36.000 Haushalten mit 73.000 Personen.

Rechner

So funktioniert der Rechner

Gib zunächst dein Haushaltsnettoeinkommen ein und die Anzahl der Personen über und unter 14 Jahren, die im Haushalt leben. 

Das Haushaltsnettoeinkommen entspricht allen Einnahmen deines Haushaltes nach Steuern und Sozialabgaben: also in der Regel dem Betrag, den alle im Haushalt lebenden Personen monatlich auf ihr Konto überwiesen bekommen. Hier zählen auch Transferleistungen wie beispielsweise Arbeitslosen- oder Kindergeld dazu.

Nachdem du diese Eingaben gemacht hast, siehst du in der Grafik, wo du dich mit deinem Einkommen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung befindest. Die Grafik zeigt an, wie viel Prozent der Gesamtbevölkerung ärmer oder reicher sind als du. 

Da der Vergleich mit der Gesamtbevölkerung in der Regel nicht sehr aussagekräftig ist, kannst du eine andere Vergleichsgruppe wählen, die eher deiner Situation entspricht, beispielsweise Personen mit Hochschulabschluss, einer abgeschlossenen Ausbildung oder Ähnlichem.

Mehrere Personen im Haushalt

Interessant ist dieser Rechner, wenn du nicht nur allein in einem Haushalt lebst, sondern zusammen mit deiner Partnerin oder deinem Partner. Denn der Rechner berücksichtigt die Personenzahl im Haushalt, indem er nicht das Nettoeinkommen des Haushaltes, sondern das bedarfsgewichtete Nettoeinkommen pro Person vergleicht.

Das bedarfsgewichtete Nettoeinkommen berücksichtigt, dass das Leben günstiger wird, wenn mehrere Personen im Haushalt leben. Schließlich teilt man sich beispielsweise die Miete und andere Ausgaben, während Alleinstehende solche Ausgaben allein schultern müssen.

Leben zwei Personen in einem Haushalt, wird das verfügbare Einkommen nicht einfach durch 2 geteilt, um zu ermitteln, wie viel jedem zur Verfügung steht: Die erste Person in einem Haushalt zählt komplett zum Haushalt. Jede weitere Person wird dann nur noch zur Hälfte gezählt. Das Einkommen würde also bei einem Zwei-Personen-Haushalt durch 1,5 geteilt werden. Vergleichst du das Einkommen von diesem Haushalt mit dem eines Singles, muss das Paar insgesamt nur das 1,5-fache Einkommen des Singlehaushalts erzielen, um den gleichen Lebensstandard wie dieser zu führen. Ziehen 2 Personen mit gleichem Einkommen zusammen, haben diese ein höheres bedarfsgewichtetes Einkommen, als wenn sie jeweils allein leben würden.

Kinder unter 14 Jahren zählen hier wiederum nur mit dem Faktor 0,3, da diese weniger Geld benötigen als Erwachsene. 

Dieser Rechner kann also zeigen, wie man gemeinsam wohlhabender wird, wenn man beispielsweise mit einem Partner oder einer Partnerin einen gemeinsamen Haushalt gründet. Durch einen Zusammenzug steigt das bedarfsgewichtete Einkommen und man steigt somit auch in der Einkommensverteilung nach oben.

Wie kannst du den Rechner noch gebrauchen?

In den Dropdown-Feldern kannst du eine bestimmte Bevölkerungsgruppe auswählen und diese untersuchen. Beispielsweise Personen mit mittlerer Reife und Ausbildung. Schiebst du nun den Schieber in der Einkommensverteilung an eine Stelle, an der sowohl der Anteil der „reicheren“ als auch der „ärmeren“ bei genau 50% liegt, entspricht das dem Medianeinkommen dieser Gruppe. So kannst du die Medianeinkommen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen vergleichen.

Auch könntest du den Schieber an eine Stelle setzen, an der 10% der Personen reicher sind. So erfährst du, ab welchem Einkommen du zu den reichsten 10% einer Bevölkerungsgruppe gehört.

Wie erhöhe ich mein Einkommen?

Nun weißt du, in welchem Bereich sich dein persönliches Einkommen verglichen mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen einreiht. Also stellst du dir vielleicht die Frage: Wie kann ich dafür sorgen, dass sich mein Einkommen erhöht, um ggf. mehr in das eigene Depot investieren zu können?

Hier sind 3 Tipps:

  • Regelmäßig nach Gehaltserhöhungen fragen
    Viele trauen es sich nicht, ihren Arbeitgeber nach Gehaltserhöhungen zu fragen, aus Angst vor einer Ablehnung. Nur 4 von 10 Arbeitnehmern fragen regelmäßig nach einer Gehaltserhöhung. Die meisten Arbeitnehmer, die eine Gehaltserhöhung bekommen haben, haben jedoch zuvor danach gefragt.
  • Den Job wechseln
    Zwar ist es möglich, innerhalb von ein und demselben Job Gehaltserhöhungen zu bekommen. Aber größere Sprünge erreichst du meist nur, wenn du dich auf eine neue, besser bezahlte Stelle bewirbst. Hin und wieder solltest du daher die Augen offen halten und auch mal den Job wechseln.
  • Über das Gehalt reden
    Wir sind häufig gehemmt, mit Freunden über Einkommen zu sprechen. Aber wenn du nicht weißt, was deine Freunde und Kollegen verdienen, kannst du auch schwer einschätzen, ob dein Gehalt eigentlich angemessen ist. Daher ist es hilfreich, mit Freunden offen über das Gehalt zu sprechen. So motiviert ihr euch auch gegenseitig, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.

Neben deinem Hauptjob kannst du natürlich noch weitere Tätigkeiten aufnehmen und z.B. mit einem Minijob bis zu 556€ steuerfrei dazuverdienen. Im folgenden Video zeigen wir dir, welche Jobs sich besonders lohnen: