Wie kauft man Aktien?
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- Aktien und andere Wertpapiere werden in einem Depot bei einer Bank verwahrt.
- Ein Depot ist eine Art Konto, in dem aber kein Geld, sondern Wertpapiere aufbewahrt werden.
- Zu einem Depot gehört immer ein Verrechnungskonto, von dem der Kaufpreis und Gebühren eingezogen werden. Verkäufe und Dividenden werden auf dem Konto wiederum gutgeschrieben.
- Ein Broker vermittelt zwischen dir und der Börse und platziert für dich eine Order (sozusagen ein Kauf- oder Verkaufgesuch) an der Börse.
- Broker können unterteilt werden in klassische Broker, die unter dem Dach einer Bank sind, wie die Comdirect oder ING. Und andererseits Neobroker, die nur ein reiner Broker sind, wie Trade Republic oder Scalable Capital.
- Beim Kauf oder Verkauf an einer Wertpapierbörse können unterschiedliche Gebühren anfallen, die aber insbesondere bei Neobrokern entfallen.
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- Finde zunächst den passenden Depotanbieter, um dort ein Aktiendepot zu eröffnen.
- Anschließend durchläufst du den Anmeldeprozess und musst dich per Video mit deinem Ausweis identifizieren.
- Überweise vor dem Kauf einer Aktie genug Geld auf das Verrechnungskonto.
- Wenn du dich für eine bestimmte Aktie entschieden hast, kannst du diese über deinen Broker kaufen. Bei manchen Brokern kannst du dich für einen bestimmten Handelsplatz entscheiden.
- Setze nicht dein gesamtes Vermögen auf eine Aktie. Idealerweise kannst du dein Vermögen auf viele Aktien verteilen. Besonders kostengünstig erreichst du dies durch ETFs.
Dein Zugang zur Börse: Das Wertpapierdepot
Um in Aktien oder andere Wertpapiere zu investieren, benötigst du ein Depot. Das Depot ist ein Konto, über das deine Wertpapiertransaktionen abgewickelt und verbucht werden. Wie bei einem Konto hat das Depot eine Depotnummer und der Zugang funktioniert ähnlich wie beim Online-Banking deines Girokontos.
Da in einem Depot nur Wertpapiere, aber kein Geld verwahrt werden können, gehört zu einem Depot auch ein Bankkonto – das sogenannte Verrechnungskonto. Wird ein Wertpapier gekauft, werden der Kaufpreis und eventuelle Gebühren vom Verrechnungskonto eingezogen. Wenn wiederum Wertpapiere verkauft oder Dividende ausgezahlt werden, wird der Betrag auf diesem Konto gutgeschrieben. Über das Verrechnungskonto können wie bei jedem Konto Zahlungen abgewickelt. Bei manchen Banken kann dies eingeschränkt sein und das Verrechnungskonto erfüllt nur den Zweck eines Unterkontos, sodass Zahlungen nach außen ggf. nur über das Hauptkonto abgewickelt werden können.
Voraussetzungen, ein Wertpapierdepot zu eröffnen
Wer ein Wertpapierdepot eröffnen möchte, hat formal nur ein paar Hürden vor sich. Man muss mindestens 18 Jahre alt sein und ein Girokonto bei einer Bank besitzen. Gehaltsgrenzen oder ein bestimmtes Vermögen spielen keine Rolle.
So läuft die Depoteröffnung ab:
- Ausfüllen des Antragsformulars bei einem Anbieter.
- „Know your customer“ Prozess: Bestätigung der eigenen Identität (Personalausweis, Reisepass) per PostIdent-oder VideoIdent-Verfahren.
- Prüfung durch die Bank und Depotfreischaltung nach wenigen Minuten bis einigen Tagen.
Was ist ein Broker?
Ein Wertpapiergeschäft kann von Privatanlegern nicht selbst getätigt werden. Um einen Kauf oder Verkauf zu tätigen, muss ein sogenannter Broker zwischen Anleger und Börse vermitteln. Der Broker platziert für dich an der Börse eine Order, also ein Gesuch nach einem Handelspartner, der dir das Wertpapier zu einem bestimmten Preis abkauft oder verkauft. Nachdem die Order ausgeführt und die Transaktion stattgefunden hat, endet die Aufgabe des Brokers. Die Verwahrung und Abrechnung des Wertpapiers übernimmt die depotführende Bank: Dies ist oft eine Bank im Hintergrund, die du in der Realität kaum wahrnimmst.
Wie unterscheiden sich Broker voneinander?
Broker findet man bei Filialbanken, Direktbanken und Großbanken. Die meisten davon bieten dir an, ein Depot zu eröffnen und dort Wertpapiere zu handeln. Um Broker voneinander zu unterscheiden, unterteilen wir diese zunächst in zwei Gruppen:
Klassische Broker: Herkömmliche Banken, ob mit Filialen oder rein online. Das kann eine Sparkasse sein oder eine Bank wie die Comdirect oder ING.
Neobroker: Wie der Name sagt: „Neue“ Broker wie Trade Republic oder Scalable Capital. Sie sind oft rein App-gebunden, moderner als klassische Broker und meistens keine Bank.
Klassische Broker
Bei einem klassischen Broker ist meist alles unter einem Dach: Eine Bank bietet neben einem Girokonto und Kreditkarten auch ein Depot mit angeschlossenem Verrechnungskonto an. So hast du meist alles in einer Übersicht und musst dich nicht um verschiedene Zugänge kümmern.
Neobroker
Meist recht junge Broker, die sich vor allem in drei Dingen von klassischen Brokern unterscheiden: Sie konzentrieren sich rein auf das Brokergeschäft, haben eine einfache, innovative und App-basierte Benutzeroberfläche und sie sind deutlich kostengünstiger. Meist kann man hier mit wenigen Euros oder unter bestimmten Umständen auch komplett kostenlos handeln, während klassische Broker für jeden Handel vergleichsweise hohe Gebühren verlangen.
Da Neobroker meist keine Banken sind, bieten sie dir nur die Benutzeroberfläche. Sie fungieren nur als Broker und nicht in der Wertpapierverwahrung. Im Hintergrund werden die Wertpapiere dabei bei einer Bank aufbewahrt. Wenn du dich bei einem Neobroker angemeldet hast und anschließend Unterlagen von einer dir unbekannten Bank erhältst, handelt es sich dabei um die depotführende Bank, die dazu gehört.
Eröffnet man beispielsweise ein Depot bei Trade Republic, findet zwar alles über dessen App statt. In Wirklichkeit besitzt du jedoch ein Depot bei der Solarisbank, die jedoch nur im Hintergrund agiert. Ähnlich ist dies auch bei Scalable Capital. Hier fungiert im Hintergrund die Baader Bank.
Unterschiede zwischen Neobrokern und klassischen Brokern
Ob Neobroker oder klassische Broker vorzuziehen sind, hängt sehr von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Zwar sind Neobroker meist deutlich kostengünstiger als klassische Broker. Doch müssen diese Kosten auch irgendwo eingespart werden. So ist das Produktangebot von Neobrokern oft deutlich kleiner, was jedoch nicht zwingend schlecht sein muss. Insbesondere wenn es zu Problemen kommt und der Kundensupport kontaktiert werden muss, sind klassische Broker meist sehr viel besser ausgestattet und Neobrokern überlegen.
Neobroker | klassischer Broker | |
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Kosten | Handel sehr günstig oder teils kostenlos | Vergleichsweise hohe Handelsgebühren |
Angebot | Handel meist nur über einen oder wenige verschiedene Handelsplätze möglich. | Umfangreiches Angebot, so gut wie alle Wertpapiere können über eine große Auswahl an Handelsplätzen gehandelt werden |
Support | Meist nur per E-Mail oder Chat. Selten telefonischer Support. | Häufig telefonischer Support oder rund um die Uhr erreichbar. |
Bedienbarkeit | Innovativ und an den Interessen ihrer Zielgruppe orientiert. Broker ist teilweise nur als App verfügbar. | Eher klassisch und Desktop-Basiert. Oft nicht sehr benutzerfreundlich. |
Warum sind Neobroker günstiger?
Die Kosten und ein innovatives User-Interface (meist als App) sind Hauptgrund für die Beliebtheit von Neobrokern. Aber warum sind diese Anbieter eigentlich so günstig? Zum einen wird bei den meisten Neobrokern das Bankgeschäft an eine bestehende Bank ausgegliedert, sodass hier kein Aufwand für regulatorische Anforderungen anfällt. Auch benötigt ein Broker keine Banklizenz. Da ein Neobroker keinen umfangreichen Service anbietet und eine moderne IT-Infrastruktur besitzt, kommt dieser mit wesentlich weniger Personal aus und spart auch an dieser Stelle Kosten.
Aber wie verdienen Neobroker ihr Geld, wenn sie den Handel sehr günstig oder häufig sogar kostenlos anbieten? Meistens kooperieren Neobroker mit einem bestimmten Handelsplatz, also einer bestimmten Börse. Bei Trade Republic ist dies beispielsweise der Handelsplatz Lang und Schwarz. Simpel gesagt: Ein Neobroker bringt der Börse ihre Kunden und diese bezahlt dem Broker dafür eine Provision – den sogenannten Kickback.
Trade Republic kooperiert so zum Beispiel mit dem Finanzdienstleister Lang & Schwarz, der den Zugang zum elektronischen Handelssystem LS Exchange an der Hamburger Börse ermöglicht. Aus diesem Grund bieten Neobroker auch meist nur den Handel über eine Plattform an. Neben dem Preisvorteil hat das für den Kunden oder die Kundin natürlich Nachteile. Beim Kauf eines Wertpapiers hat man hier nicht die freie Wahl eines Handelsplatzes, sodass man nicht immer dort handeln kann, wo das Papier zu den momentan besten Konditionen angeboten wird. So muss unter Umständen ein etwas höherer Spread in Kauf genommen werden. Dazu später mehr.
Was ist eine Wertpapierbörse?
Die Börse ist der Ort, an dem Aktien und andere Wertpapiere gekauft und verkauft werden können. Eine Börse funktioniert wie ein Marktplatz und besteht aus zwei Gruppen: Verkäufern, die ein Wertpapier loswerden möchten und Käufern, die ein Wertpapier kaufen möchten. Käufer und Verkäufer haben jeweils eine Vorstellung, zu welchem Preis sie ihr Wertpapier kaufen bzw. verkaufen möchten. Die Aufgabe der Börse besteht darin, jeweils passende Paare von Käufern und Verkäufern zusammenzubringen, sodass zwischen ihnen eine Transaktion stattfinden kann.
Weltweit gibt es viele verschiedene Börsenplätze. Zu den bekanntesten Vertretern gehören die New York Stock Exchange (NYSE) oder die Tokyo Stock Exchange (JPX). In Deutschland kennt man beispielsweise die Frankfurter Wertpapierbörse, die Börse Stuttgart oder die Berliner Börse.
Während man die Bilder aus dem Fernsehen kennt, in denen auf der Börse wild gestikuliert und gebrüllt wird, geht es heute deutlich diskreter zu. Denn die meisten Aktivitäten spielen sich in elektronischen Handelssystemen wie zum Beispiel XETRA ab.
Worin unterscheiden sich die Handelsplätze?
Wenn du ein Wertpapier kaufen oder verkaufen möchtest, musst du dich bei einigen Brokern entscheiden, über welchen Handelsplatz, also über welche Börse du handeln möchtest. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Börsenplätze für dich als Privatanleger in den folgenden Eigenschaften:
Handelszeitraum: Beim Wochenmarkt ist es ganz normal, aber bei einer elektronischen Börse nicht unbedingt intuitiv: Eine Börse hat sozusagen Öffnungszeiten oder besser gesagt, Handelszeiten, innerhalb denen der Handel stattfindet. Bei XETRA findet der Handel beispielsweise von 09:00 Uhr bis 17:30 Uhr statt, während die Börse Stuttgart schon eine Stunde früher öffnet und erst um 22:00 Uhr schließt.
Angebot: Auch das Angebot unterscheidet sich. So hat sich die Stuttgarter Börse unter anderem auf den Handel mit Zertifikaten spezialisiert. Hamburg und Hannover gelten dagegen bei Fonds als Marktführer.
Liquidität: Die Liquidität beschreibt, wie viele Wertpapiere momentan gehandelt werden. Bei einer hohen Liquidität trifft also bei einer Aktie ein hohes Angebot auf eine hohe Nachfrage. Illiquide ist ein Markt, wenn nur wenige Marktteilnehmer unregelmäßig ein Wertpapier handeln. Wenn der Markt illiquide ist, kommen dort meist schlechtere Konditionen zustande, als wenn es viel Angebot und Nachfrage gibt.
Spread: Der Spread ist der Unterschied zwischen dem Kauf- und dem Verkaufspreis. In der Regel werden Wertpapiere nämlich zu einem anderen Preis verkauft, als sie gekauft werden. Bei einem liquiden Marktvolumen ist der Spread in der Regel kleiner und bei illiquiden Märkten breiter. Mehr zu Spread erfährst du später im Text.
Direkthandel oder außerbörslicher Handel
Neben dem Handel an der Börse gibt es auch noch den sogenannten Direkthandel oder außerbörslichen Handel, der nicht den Weg über die Börse nimmt. Stattdessen handeln Anleger dort direkt mit einer Bank oder einem Emittenten (Herausgeber von Wertpapieren). Der Direkthandel wird auch als OTC-Handel bezeichnet: Over the Counter.
Im Gegensatz zum Handel über die Börse ist der Direkthandel vor allem kostengünstiger, da die Börsenplatzgebühr entfällt. Außerdem ist man beim Direkthandel nicht an die üblichen Handelszeiten gebunden.
Vor- und Nachteile des Direkthandels (OTC)
Vor- & Nachteile
- Keine Börsenplatzgebühr
- Mehr Flexibilität wegen längerer Handelszeiten (meist 8 bis 22 Uhr)
- Weniger Liquidität als an der Börse
- Höherer Spread
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Wie funktioniert eine Order?
Eine Order ist nichts anderes als ein Gesuch nach einem Handelspartner, der von dir eine Aktie verkauft oder sie dir abkauft. Wenn dein Broker für dich eine Order an der Börse platziert, wird diese meistens mit sogenannten Orderzusätzen versehen. Diese beinhalten, unter welchen Umständen du bereit bist, einen Kauf oder Verkauf zu tätigen: Also zum Beispiel zu einem bestimmten Preis.
Welche Orderzusätze gibt es?
Um an der Börse einen passenden Handelspartner zu finden, sollte kommuniziert werden, zu welchem Preis du zu einem Handel des Wertpapiers bereit bist. Dazu dient der Orderzusatz. Folgende Orderzusätze werden meistens von Brokern angeboten:
Limit: Wird eine Limit-Order ausgeführt, kann ein Handel nur stattfinden, wenn ein bestimmter Preis erzielt worden ist. Bei einem Kauf wird die Order ausgeführt, sobald der Kurs unter dem Limit liegt. Das Limit stellt den maximalen Kaufpreis dar. Bei einem Verkauf wird die Order ausgeführt, sobald der Kurs über dem Limit liegt. Dies stellt also einen Mindestverkaufspreis dar. Das Limit kannst du frei wählen.
Billigst/Bestens: Wenn du deine Order ohne einen Zusatz versiehst, wird das Wertpapier billigst gekauft oder bestens verkauft: Also einfach zum aktuellen Marktpreis. Man nennt diese Order auch eine Market-Order.
Stop-Loss: Ein Verkauf über eine Stop-Loss-Order findet in 2 Schritten statt: Sobald ein bestimmter Kurs unterschritten wird (der Stop-Preis), wird das Verkaufsangebot an der Börse platziert. Dann wird die Order zum Marktpreis ausgeführt, auch wenn der Preis unter dem Stop-Preis liegt.
Stop-Buy: Wie eine Stop-Loss-Order, aber beim Kauf. Diese funktioniert also genau umgekehrt: Wird ein bestimmter Kurs überschritten, wird eine Order platziert.
Zusätzlich zum Orderzusatz kann bei einem Broker auch gewählt werden, wie lange die Order gültig sein soll. Meistens kann hier zwischen tagesgültig, jahresgültig oder einem bestimmten Datum gewählt werden. Verstreicht der Zeitraum, erlischt die Order. Eine Ordergebühr fällt übrigens nur an, wenn die Order auch tatsächlich ausgeführt wird.
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Was ist ein Spread?
Während der Aktienkurs suggeriert, dass eine Aktie genau zu diesem Preis gekauft werden kann, ist die Realität ein kleines bisschen anders. An der Börse wird unterschieden zwischen dem Kaufkurs (auch Briefkurs genannt) und dem Verkaufskurs (auch Geldkurs genannt). Der Unterschied zwischen diesen beiden Kursen ist die Geld-Brief-Spanne, auch Spread genannt. Der Verkaufspreis liegt dabei immer unter dem Kaufkurs. In der Mitte zwischen den beiden Kursen liegt der eigentliche Börsenkurs.
Wenn du ein Wertpapier kaufst oder verkaufst, handelst du dieses also immer zu einem geringfügig schlechteren Kurs. Warum das Ganze? An diesem Spread verdient die Börse. Wenn du häufiger schon in einer Wechselstube Geld in fremde Währungen getauscht hast, kennst du dieses Phänomen: Auch hier ist der Wechselkurs immer ein kleines bisschen zu deinem Nachteil. Würdest du eine Währung tauschen und direkt wieder zurück tauschen, würdest du dabei Geld verlieren. Die Differenz behält die Wechselstube für sich.
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Welche Kosten Fallen beim Kauf oder Verkauf einer Aktie an?
Wenn du eine Aktie kaufst oder verkaufst, fallen dafür Gebühren an. Schließlich müssen sich auch dein Broker und die Wertpapierbörse finanzieren. Dein Broker muss dich kurz vor Abschluss des Kaufs oder Verkaufs über diese Kosten aufklären und du erhältst eine Aufstellung aller anfallenden Kosten. Weiterhin erhältst du nach dem Handel eine Abrechnung, in der die angefallenen Kosten aufgelistet sind.
Depotgebühren
Die Depotgebühr ist so etwas wie eine Kontoführungsgebühr, die in der Regel monatlich von deinem Konto eingezogen wird. Da es viele Broker gibt, die keine Depotgebühren verlangen, kommst du um diese Gebühr leicht herum und unter Umständen damit auch gar nicht in Berührung.
Einige Banken stellen dir das Depot nur unter bestimmten Bedingungen kostenlos zur Verfügung: Zum Beispiel, wenn eine bestimmte Anzahl an Käufen und Verkäufen pro Monat stattfindet oder wenn du das Depot in Verbindung mit deinem Gehaltskonto nutzt. Dies solltest du vor der Depoteröffnung prüfen.
Ordergebühren
Ordergebühren zahlst du an deinen Broker für die Durchführung einer Wertpapiertransaktion. Diese sind entweder abhängig von deinem Ordervolumen und werden prozentual berechnet. Oder du zahlst pro Order einen festen Betrag. Gerade bei Neobrokern sind dies häufig kleine pauschale Beträge, zum Beispiel von einem Euro pro Order.
Börsengebühren (Fremdgebühren)
Auch die Börse möchte am Handel mitverdienen. Diese Handelsplatzgebühren, die zusätzlich zum Spread anfallen, variieren von Börse zu Börse und können meist erst abgeschätzt werden, wenn man sich konkret für eine Börse, den Kaufwert und die Art der Order entschieden hat. Dann sollte man sich auf folgende Zusatzkosten einstellen:
Transaktionsentgelt
Transaktionsentgelte fallen an Parkettbörsen sowie elektronischen Handelssystemen (wie z.B. XETRA) an und werden an die jeweilige Börse für die Bereitstellung ihrer Infrastruktur gezahlt. Der Betrag richtet sich in der Regel prozentual nach dem Ordervolumen und ist meist mit einer Höchstgrenze versehen.
Courtage bzw. Handelsentgelt
Wird der Handel von Spezialisten wie Börsenmaklern im Auftrag der Bank abgewickelt wird, fällt darüber hinaus die Courtage bzw. das Handelsentgelt an. Bei einer klassischen Parkettbörse spricht man hier von einer Courtage und bei elektronischen Handelssystemen wird von einem Handelsentgelt gesprochen. Auch diese Gebühr ist in der Regel prozentual vom Ordervolumen abhängig – mit einer Höchstgrenze.
Clearing- und Settlementgebühren
Um den tatsächlichen Eigentumsübertrag einer Aktie korrekt durchzuführen und die Besitzverhältnisse zu klären, gibt es ein sogenanntes Clearingsystem, in welchem die Forderungen und Verbindlichkeiten verschiedener Akteure miteinander verrechnet werden. Der eigentliche Übertrag der Aktie wird wiederum als Settlement bezeichnet. Für beides wird eine Gebühr fällig.
Mehrwertsteuer
Alle Handelskosten sind mehrwertsteuerpflichtig. Daher sollte man diese Zusatzkosten auch im Hinterkopf behalten. Broker behandeln die Abrechnung aber unterschiedlich. Bei manchen wird die Mehrwertsteuer extra ausgewiesen, bei anderen ist sie im Preis direkt enthalten und muss nicht verrechnet werden.
Welche Steuern fallen beim Verkauf an?
Um Steuern kommt man auch bei der Geldanlage nicht herum. Seit 2009 wird auf Kapitalerträge eine Abgeltungssteuer von 25% fällig. Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag, sodass die Steuer etwa 26,375% beträgt. Wer Mitglied in einer Kirche ist, bezahlt je nach Bundesland auch Kirchensteuer dazu. Diese Steuern führt die Depotbank automatisch ans Finanzamt ab, sodass du dich nicht weiter darum kümmern musst. In der Regel müssen diese nicht einmal in die Steuererklärung eingetragen werden.
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Wichtig: Der Freistellungsauftrag
Damit deine Kapitalerträge nicht bereits ab dem ersten Euro Gewinn versteuert werden, musst du den Sparerpauschbetrag (z.B. von 1.000€) bei deiner Bank hinterlegen. Dies wird als Freistellungsauftrag bezeichnet und kann in der Regel sehr unkompliziert über die Website/App des Brokers oder der Bank erledigt werden. Die Bank wird dann künftig nur noch Steuern auf Gewinne abführen, die über dem Freistellungsauftrag liegen. Hier kannst du theoretisch jede beliebige Summe eintragen. Wenn du beispielsweise mehrere Depots hast, kannst du den Sparerpauschbetrag auf diese aufteilen. Allerdings darf die Gesamtsumme all deiner Freistellungsaufträge den Sparerpauschbetrag nicht überschreiten. Falls du dies vergessen hast, kannst du zu viel gezahlte Steuern vom Finanzamt zurückerhalten. Dazu muss eine Steuererklärung abgegeben werden.
Wie finde ich eine Aktie und worauf muss ich achten?
Eine Aktie finden
Bei vielen Brokern stehen für die Aktiensuche vielfältige Optionen offen, um eine passende Aktie zu finden. So kann man zu Aktien unterschiedliche Analysen und Kursverläufe einsehen und sich auf diese Weise für eine Aktie entscheiden. Auch ist es sinnvoll, ein wenig Recherche über die betreffende Aktiengesellschaft zu betreiben. Auf der Unternehmenswebsite finden sich meist im Bereich „Investors Relations“ zahlreiche Veröffentlichungen sowie die Geschäftszahlen.
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Wer genau weiß, welche Aktie es sein soll, kann im Suchfeld des Brokers nach der WKN- oder ISIN-Nummer der Aktie suchen. Beides sind eindeutige nationale (WKN) und internationale (ISIN) Wertpapierkennnummern. Auch kann einfach der Name der Aktie gesucht werden. Doch wenn du kurz die Wertpapierkennnummern miteinander abgleichst, bist du auf Nummer sicher, dass keine Verwechslung passiert.
Für einen Börsenplatz entscheiden
Die Wahl des Börsenplatzes kann für einen erfolgreichen Aktienhandel eine Rolle spielen. Da viele Neobroker jedoch ohnehin nur einen Börsenplatz anbieten, erspart dir dies die Entscheidung.
Bei der Wahl des Börsenplatzes sollte vor allem auf die Liquidität geachtet werden. Je häufiger eine Aktie an der betreffenden Börse gehandelt wird, desto vorteilhafter sind Konditionen wie beispielsweise der Kurs und der Spread.
Einmalanlage oder Sparplan?
Wenn du regelmäßig einen festen Betrag investieren möchtest, bietet es sich unter Umständen an, dies durch einen Sparplan zu realisieren. Einige Broker bieten kostenlose Sparpläne an, sodass du in diesem Falle auch Kosten sparen kannst. Gerade wenn du dich zunächst einmal vorsichtig an den Markt herantasten möchtest, solltest du mit kleinen, aber regelmäßigen Beträgen beginnen. Auch erspart dir ein Sparplan ein Kopfzerbrechen über den richtigen Zeitpunkt, eine Aktie zu kaufen.
Nicht alles auf eine Aktie setzen
Ob Einmalanlage oder Sparplan: Für Privatanleger, die Vermögen aufbauen wollen, ist es nicht ratsam, das Geld nur auf eine Aktie zu setzen. Kurse schwanken und einzelne Unternehmen sind von den Unwägbarkeiten der Weltwirtschaft kaum geschützt. Anleger, die nur in wenige Wertpapiere investieren, haben immer das Risiko, trotz Gewinnaussichten große Verluste zu erleiden. Wer sein Investment stattdessen auf viele verschiedene Aktien, Branchen und Regionen verteilt, reduziert dadurch signifikant sein Risiko.
Eine besonders breite Streuung erreicht man durch man mit ETFs, die weltweit in tausende Aktien und Regionen hinweg diversifizieren. Ein weltweit gestreuter Index mit vielen Unternehmen, wie zum Beispiel der MSCI World, hat durch seine Diversifizierung ein deutlich besseres Rendite-Risiko-Verhältnis als eine Einzelaktie. Was bedeutet das? Man erhält zwar nur eine durchschnittliche Rendite, investiert aber deutlich risikoärmer.
Alles zum Investieren in ETFs findest du in unserem ETF Handbuch.