
9 Sprichwörter, die dir beim Anlegen helfen!
🐦 Der frühe Vogel fängt den Wurm.
Damit ist nicht die Tageszeit gemeint, sondern der Zeitpunkt in deinem Leben, an dem du beginnst, Geld zur Seite zu legen. Es gilt: Je früher du einen Sparplan aufsetzt, desto besser. Auch wenn du zu Beginn nur geringe Beträge anlegen kannst. Auf investiertes Vermögen bekommst du Zinsen, egal, wie groß die Summe ist. Je länger dein Geld investiert ist, desto stärker greift der Zinseszinseffekt. Auf die Rendite aus Jahr 1, bekommst du in Jahr 2 wieder Zinsen und auf diesen Zinsgewinn dann wieder in Jahr 3 ... und so weiter. Gerade bei der Altersvorsorge ist ein langer Anlagehorizont ein riesiger Vorteil. Wenn du dir früh angewöhnst, einen Teil deines Einkommens oder Taschengeldes zur Seite zu legen, fällt es dir wahrscheinlich auch in Zukunft leichter, diszipliniert an einem Sparplan festzuhalten.
🪺 Lege nicht alle Eier in einen Korb.
Wenn du dann anfängst oder schon längst dabei bist, gilt: Diversifizieren ist ein Muss, um langfristig das Risiko-Rendite-Verhältnis zu optimieren. Wenn du auf die Aktien weniger Unternehmen setzt oder nur eine ganz bestimmte Region oder einen speziellen Sektor in deinem Depot abbildest, ist das riskant. Im Fall von Krisen kann es dich härter treffen, als wenn dein Portfolio breit aufgestellt ist und möglichst die ganze Weltwirtschaft abbildet.
Am einfachsten geht das mit einem Welt-Index. Wenn du großen Wert darauf legst, die tatsächliche Wirtschaftskraft einzelner Regionen einfließen zu lassen, kannst du auch noch ein Schwellenland-ETF oder einen Europa-Index dazu nehmen.
🐓 Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich's Wetter oder es bleibt, wie es ist.
In der Finanz-Bubble gibt es so einige Hähne, die (auf dem) Mist krähen und überzeugt sind, die Kurse am besten vorhersagen zu können. Aber am Aktienmarkt gilt: Prognosen sind auch nur informierte Spekulation. Es gibt Menschen, die sich gut mit den Märkten auskennen, seit Jahren die Kurse beobachten oder nah an den Unternehmen dran sind. Aber auch die wissen nicht sicher, was in Zukunft passiert. Sie können Einschätzungen geben und mit denen richtig liegen – aber eben auch komplett falsch.
Verlasse dich also nie allein auf die Prognosen anderer. Weder auf diejenigen, die dir einen neuen Hype versprechen, noch die, die vor dem ganz großen Crash warnen. Informiere dich selbst, aus mehreren Quellen und lass dich nicht von FOMO oder Panik anstecken.
⛵ Wer den Hafen nicht kennt, für den ist kein Wind günstig.
Du brauchst einen Plan, um optimal anlegen zu können. Eine Strategie, ein Anlageziel und ein grundlegendes Verständnis der Werte, in die du investierst. Zu Beginn und mit kleinen Beträgen kannst du natürlich herumprobieren und dich an das Thema Geldanlage langsam herantasten. Experimente zu Beginn können sogar gut sein, denn Fehler, die du einmal gemacht hast, wirst du in Zukunft eher vermeiden. Aber grundsätzlich gilt: Du solltest eine Strategie finden, die dich langfristig so positioniert, dass du von „günstigem Wind“ profitierst und vor „schlechten Winden“ gut geschützt seid. Kenn deinen Hafen – also den Aktienmarkt und seine Mechanismen.
☔ Auf Regen folgt Sonnenschein.
Zumindest, wenn dein Portfolio breit aufgestellt ist, beispielsweise mit Welt-ETFs. Du profitierst dann langfristig von einem Effekt, der sich Regression zum Mittelwert nennt. Rein statistisch bewegt sich die Rendite immer zum Durchschnitt. Das heißt, wenn es ein paar Jahre eher schlecht gelaufen ist, folgt darauf häufig eine Phase in der es wieder besser läuft. Andersherum gilt das genauso. Im vergangenen Jahr hat der MSCI World eine relativ hohe Rendite von rund 26 Prozent abgeworfen. Rein statistisch ist es nicht wahrscheinlich, dass es dieses Jahr noch besser läuft, weil der Durchschnitt bei etwa 8,5 Prozent liegt. Eine genaue Aussage darüber, wie es im nächsten Jahr laufen wird, lässt sich daraus natürlich nicht ableiten.
Aber das Wissen über diesen Effekt kann dir helfen, in Krisenzeiten ruhig zu bleiben. Selbst wenn es ein paar Jahre in Folge nicht so gut läuft: Langfristig gleichen sich Ausschläge nach unten und oben aus!
Das gilt allerdings nicht für Einzelaktien, sondern nur für breit aufgestellte Portfolios über einen langen Zeitraum. Der Kurs eines Unternehmens kann durchaus in den Keller rauschen und dann dort bleiben.
🐖 Die eierlegende Wollmilchsau
Die ist natürlich ein Mythos, auch beim Anlegen. Heißt: Es gibt nicht ein Produkt oder eine Strategie, die dir alles liefert – zumindest nicht zu gleichen Teilen. Du musst immer zwischen drei Komponenten abwägen. Und zwar Sicherheit, Liquidität und Rentabilität.
Ein Tagesgeldkonto ist ziemlich sicher und du hast schnell Zugriff auf das Geld. Dafür ist es weniger rentabel. Bei einem ETF-Sparplan machst du schon leichte Abstriche bei der Sicherheit, weil der Aktienmarkt allgemein risikoreicher ist als Geld auf dem Konto. Dafür bekommst du hier sehr wahrscheinlich eine höhere Rendite. Die Liquidität ist allerdings auch geringer, weil du das Geld langfristig anlegst. Du kannst zwar jederzeit Anteile verkaufen, machst dann aber wieder Abstriche bei der Rentabilität, weil Steuern fällig werden, sobald du Gewinne realisierst. Wer auf Einzelaktien setzt, kann damit theoretisch eine Rendite erzielen, die weit über der eines Welt-Index liegt. Dafür ist das Risiko aber auch erheblich höher.
Du musst in diesem Dreieck die für dich beste Balance finden. Willst du mehr Wolle, Milch oder doch lieber Eier?
💸 Hin und her macht Taschen leer.
Wenn du eine langfristige Anlagestrategie verfolgst, ist zu häufiges Umschichten mit Verkäufen nicht ratsam. Je länger du dein Geld unberührt wachsen lässt, desto stärker profitierst du vom Steuerstundungseffekt. Die Kapitalertragsteuer wird fällig, sobald du Gewinne realisierst. Am besten zögerst du das möglichst lange heraus oder bleibst unter dem jährlichen Freibetrag von 1.000 Euro. So kommst du am Ende auf ein höheres Vermögen, als wenn du in der Ansparphase Steuern zahlst und den verringerten Betrag dann reinvestierst.
Das Sprichwort lässt sich aber auch auf andere Art interpretieren. Hin und her muss nicht Rebalancing bei ETFs meinen, sondern kann auch bedeuten, dass es unklug ist, häufig die Strategie zu wechseln oder auf jeden Trend aufzuspringen. Besser ist es, wenn du einen klaren Plan verfolgst, der zu deinen langfristigen Zielen passt und den du selbst verstehst. Sonst ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du durch sprunghaftes Verhalten Geld in den Sand setzt.
🧠 Gier frisst Hirn
Die Aussicht, bei einem Hype besonders fette Renditen einzufahren, hat schon so einige dazu verleitet, die sichere Strategie in den Wind zu schlagen. No risk, no fun, oder? Ja, aber mit dem fun kann es auch schnell vorbei sein, wenn die Blase, auf die man unbedingt setzen wollte, platzt. Dein Kumpel sagt dir, dass diese eine neue Kryptowährung voll durch die Decke gehen wird? Die Kollegin weiß angeblich, welcher Sektor im nächsten Jahr so richtig durchstartet? Oder du bist dir sicher, dass die Aktie, mit der du bisher gut gefahren bist, bestimmt noch weiter steigt und willst deshalb all-in gehen?
Denk nochmal drüber nach! Beim Investieren solltest du immer auf dein Hirn hören. Und das davor natürlich gut befüllen. Oder wie Benjamin Franklin sagte:
🎓 Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen
Je mehr du weißt, desto informierter kannst du Entscheidungen treffen und desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass du damit auf die Nase fällst. Wenn du eine für dich passende Anlagestrategie findest und dich nicht so einfach aus der Ruhe bringen lässt, bist du schon sehr gut aufgestellt.
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