
„Komm in die Gruppe“: So schützt du dich vor Scam und Betrugsmaschen
1️⃣ Unrealistische Versprechen erkennen
- Bei Sätzen wie „Verdopple dein Geld in 30 Tagen“ oder „Garantierte Rendite von 20 %“ solltest du auf jeden Fall misstrauisch werden
- Kein seriöser Anbieter wird dir eine feste Rendite am Aktienmarkt garantieren
- Verschaffe dir selbst ein Gefühl für realistische Renditen (z. B. MSCI World ~9 % pro Jahr seit 2005)
- Nutzt bei der Recherche Daten aus mehreren Quellen und Tools, mit denen du die Performance verschiedener ETFs vergleichen kannst
2️⃣ Nicht unter Druck setzen lassen
- Achte auf Formulierungen wie „Nur noch heute“ oder „Letzte Chance“.
- Betrüger profitieren, wenn du Entscheidungen unter Zeitdruck triffst und vorab nicht genau recherchierst.
- Lass dich nie zu spontanen Entscheidungen drängen. Vor allem, wenn du das angepriesene Produkt nicht genau verstehst.
- Der Aktienmarkt rennt dir nicht davon und den perfekten Zeitpunkt für ein Investment weiß niemand im Voraus.
3️⃣ Transparenz und Geschäftsmodell prüfen
Wenn euch ein Angebot begegnet, solltet ihr euch grundsätzlich folgende Fragen stellen: Welche Person und welches Unternehmen stecken dahinter? Warum sollte dieser Anbieter euch sein lukratives Investment-Geheimnis verraten? Wie ist er darauf überhaupt gekommen? Und wie realistisch ist es, dass nur ein vermeintlicher „Profi-Anleger“ diesen angepriesenen Trick kennt?
Bei einer gründlichen Recherche nach einem Produkt oder Anbieter könnt ihr folgendermaßen vorgehen:
✔️ Sucht im Impressum nach dem Firmennamen und verifiziert ihn im Unternehmensregister.
✔️ Googelt nach Erfahrungsberichten auf unabhängigen Plattformen oder in Foren (z.B. Trustpilot oder Reddit).
✔️ Achtet auf Domains und Kanalnamen. Wenn sie fast identisch zu etablierten Markennamen sind (bis auf minimale Typos), nehmt Abstand.
✔️ Das Gleiche gilt für ausländische Länderkürzel in der URL, wenn der Service angeblich aus Deutschland kommt.
✔️ Über die Google Bildersuche könnt ihr nach den abgebildeten Personen suchen. Oft werden Fotos für Fake-Profile und Scammer-Websites mehrfach im Internet verwendet.
✔️ Die Bafin veröffentlicht auf ihrer Website regelmäßig Hinweise zu verdächtigen Firmen und Onlinediensten
4️⃣ Niemals leichtfertig Geld überweisen
- Sobald ihr aufgefordert werdet, Geld zu überweisen oder eure Zahlungsdaten offenzulegen, sollten bei euch die Alarmglocken klingeln
- Achtet darauf, über welche Anbieten Zahlungen abgewickelt werden und welche Datenschutzrichtlinien gelten
- Noch schlimmer als einzelne Geldsummen, die du an jemanden überweist, ist es, wenn du einem unseriösen Anbieter Zugriff auf dein Konto oder deine Krypto-Wallet gibst
- Zeitdruck bei einer Zahlung ist auch hier wieder eine Red Flag
5️⃣ Unaufgeforderten Kontaktversuchen misstrauen
- Seid misstrauisch bei Anrufen, SMS, E-Mails, DMs oder Einladungen in Chatgruppen, wenn ihr euch nie dafür angemeldet habt.
- Auf Social Media: Überprüft, ob der angebliche Absender auf seinem offiziellen Kanal wirklich für das Produkt oder den Service wirbt
- Achtet auf Details, um Fake-Profile zu enttarnen. Ist der Schreibstil und Ton in den Captions untypisch für den Account, drückt sich ein angeblicher “Admin” sehr gestelzt aus und beantwortet Fragen nur schwammig?
- Seid besonders misstrauisch bei Werbeanzeigen. Auch wenn sie prominente Gesichter verwenden, steckt dahinter oft ein Scam.
6️⃣ KI-generierte Fakes entlarven
- Um mit bekannten Gesichtern Vertrauen zu erwecken, erstellen Scammer häufig KI-generierte Videos und Tonsequenzen.
- Ihr erkennt die z.B. an unnatürlichen Sprechpausen, steifer Mimik, fehlendem Blinzeln und maschineller Stimmen.
- Selbst bei Werbeanzeigen auf großen Plattformen: bleibt skeptisch gegenüber Celebrity- oder Experten-Clips. Plattformen verdienen an Werbeanzeigen, auch wenn es sich dabei um Scammer handelt.
Wenn ihr hinter einem Beratungsangebot, einem Profil oder einer Werbeanzeige Betrug vermutet, könnt ihr folgendermaßen vorgehen:
✔️ Meldet verdächtige Profile oder Anzeigen auf der jeweiligen Plattform und gegebenenfalls bei der Hinweisstelle der Bafin.
✔️ Nutzt statt der Browserversion eines Brokers oder Zahlungsdienstleisters die offiziellen Apps – URLs lassen sich im Browser leichter fälschen.
✔️ Gebt dem Originalaccount oder dem nachgeahmten Unternehmen Bescheid.
✔️ Warnt andere Nutzer (z. B. in Kommentaren, Gruppen oder Foren).
✔️ Sprecht in eurem Freundeskreis und mit euren Familien über Betrugsmaschen. Vor allem ältere Verwandte erkennen Scams online oft schwerer.
✔️ Finanzwissen aufbauen: Je besser ihr euch mit Marktmechanismen und Anlagestrategien auskennt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass du auf falsche Versprechen hereinfällst.
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