Buchvorstellung: “Der Weg zur finanziellen Freiheit” von Bodo Schäfer
Der Autor Bodo Schäfer
Bodo Schäfer ist ein deutscher Bestsellerautor und Motivationstrainer. Er begann Mitte der 90er Jahre, nach einer überwundenen Lebenskrise, mit dem Schreiben und ist heute überwiegend als Coach und Vortragsredner tätig.
Als zentrales Element taucht in seinen Büchern und Vorträgen dabei immer wieder die Wichtigkeit des Teilens des eigenen Wohlstands auf. Schäfer hat daher auch im Jahr 2000 die Stiftung „Kinder – unsere Zukunft“ gegründet, die sich um Kinder aus sozial schwachen Familien kümmert.
Der Weg zur finanziellen Freiheit
Das Buch, welches in zwei Teile aufgeteilt ist, ist zwar schon etwas älter, aber dennoch absolut empfehlenswert. Im ersten Teil befasst sich Schäfer mit den Grundlagen der finanziellen Freiheit und im zweiten Teil gibt er praktische Tipps zur ersten Million.
Teil 1: Grundlagen der finanziellen Freiheit
Der erste Teil behandelt vor allem die mentalen Aspekte und unsere Einstellung zum Thema Geld. Der Autor stellt dabei fest, dass leider viel zu viele Menschen einen negativen Glaubenssatz zum Thema Geld haben und sie dies auch in ihrer Sprache zum Ausdruck bringen.
So bezeichnen Leute andere Menschen, die sich Reichtum aufgebaut haben oftmals als "Bonze" oder behaupten, dass wohlhabende Menschen ihr Geld mit unrechten Dingen verdient haben.
Diese Einstellung ist schlecht für uns, da wir in unserem Unterbewusstsein niemals als Bonze bezeichnet werden wollen oder mit illegalen Geschäften in Verbindung gebracht werden möchten.
Daher ist es wichtig, sich zu verinnerlichen, was Geld alles Gutes tun kann.
Was bedeutet Geld für mich?
Für uns persönlich bedeutet Geld Freiheit, die Dinge zu tun, die wir tun möchten und uns nicht mit Dingen beschäftigen zu müssen, die uns nicht ausfüllen.
Zudem ist Geld auch eine große Sicherheit für die Familie und wir können mit Geld Menschen helfen, die im Leben weniger Glück hatten als wir und somit der Gesellschaft auch etwas zurückgeben. Welche positiven Dinge verbindest du mit Geld?
Übernahme von Verantwortung
Ein weiterer Punkt, den der Autor in seinem Bestseller anspricht, ist die Übernahme von Verantwortung. Auch wenn das anfangs banal klingen mag, so ist die Übernahme von Verantwortung alles andere als einfach.
Beispiel: Finanzielle Verantwortung
Nehmen wir an, das Thema Finanzen interessiert dich nicht so wirklich. Daher hast du einen bestimmten Geldbetrag deinem Banker zur Veranlagung anvertraut. Dieser hat von einem heißen Tipp gehört und dein gesamtes Geld in Lehman Brothers Zertifikate investiert.
Am Ende des Jahres 2008 stellst du dann fest, dass von deinem Geld so gut wie nichts mehr übrig ist.
Der Banker sagt, dass es nicht seine Schuld ist, da er nicht wissen konnte, dass Lehman Brothers überschuldet ist und es zu einer Finanzkrise kommen wird.
Wer ist nun für dieses Szenario verantwortlich? Ist es der Banker, ist es die Finanzkrise oder ist es gar Lehman Brothers?
Du ahnst vielleicht schon, auf was wir hinaus möchten. Wenn du die Verantwortung für dein Leben übernehmen möchtest, dann musst du damit auch die Verantwortung für deine finanzielle Situation übernehmen.
Wäre es nicht schlauer gewesen, dass du dir eine finanzielle Grundbildung aneignest, bevor du das Geld deinem Banker anvertraust? Wusstest du nicht, welche finanziellen Risiken Zertifikate beinhalten und wenn nein, warum investierst du dann in Finanzprodukte, die du nicht verstehst?
Bodo Schäfer zeigt in seinem Buch sehr schön, dass wir dem, dem wir die Schuld für unsere Misere geben auch gleichzeitig die Macht übertragen. Geben wir dem Banker die Schuld für unsere Verluste, so geben wir ihm auch die Macht über unser Geld.
Wenn unsere finanzielle Bildung nicht ausreicht, um adäquate finanzielle Entscheidungen zu treffen, dann müssen wir unseren persönlichen Kontrollbereich um das Thema Finanzen erweitern. Entweder können wir uns selbst um unsere Finanzen kümmern, oder wir engagieren jemanden, bei dem wir dann jedoch verstehen, was er tut.
Teil 2: Konzepte und praktische Tipps
Im zweiten Teil seines Werks zeigt Schäfer Konzepte und gibt praktische Tipps auf dem Weg zur finanziellen Freiheit.
Schulden
Ein vorgestelltes Konzept beschäftigt sich mit dem Thema Schuldenabbau. Die meisten Berater werden dir empfehlen, deine Schulden direkt zu tilgen, sofern du Schulden hast.
Erst danach kann mit dem Vermögensaufbau begonnen werden. Finanztechnisch macht dieses Vorgehen Sinn, da du in der Regel mehr Zinsen für deine Kredite bezahlst, als dass du Zinsen für deine Geldanlage bekommst.
Schäfer schlägt jedoch vor, dass du deinen monatlichen Sparbetrag zur Hälfte zur Schuldentilgung nutzt und die andere Hälfte für den Vermögensaufbau.
Dieses Konzept mag aus finanzieller Sicht nicht besonders rational sein, hat aber einen großen psychologischen Vorteil: Wenn du nichts anderes tust, als Schulden zurückzubezahlen, hast du am Ende der Rückzahlung Null und das ist nichts. Es ist daher nicht sehr motivierend, mit dem Vermögensaufbau bei Null zu beginnen.
Von diesem psychologischen Standpunkt aus gesehen macht es Sinn, seine Schulden etwas langsamer zurückzubezahlen, dafür aber gleichzeitig zu sparen und zu investieren. Das hat den Vorteil, dass du dich mit der Thematik vertraut machen kannst und du dadurch ein Geldbewusstsein entwickeln kannst.
Erhöhung des Einkommens
Ein weiterer Punkt, um die finanzielle Freiheit zu erreichen, ist die Erhöhung des eigenen Einkommens. Jeder findet es schön, eine Gehaltserhöhung zu bekommen.
Wenn du den Absatz mit der Eigenverantwortung verstanden hast, dann weißt du nun aber auch, dass du selbst für deine finanzielle Freiheit verantwortlich bist und nicht die Gewerkschaft.
Sparen
Die Einstellung Schäfers zu Thema Sparen gefällt uns besonders gut. Für viele Menschen bedeutet sparen Verzicht und ein Verzicht auf Konsum ist häufig negativ belegt.
Für den Autor selbst ist sparen jedoch positiv belegt. Er hat den Ausdruck „Sich selbst zahlen“ geprägt und durch diese Sichtweise das Thema in ein besseres Licht gerückt.
Nicht das was wir verdienen macht uns reich, sondern das was wir von unserem Verdienst behalten um uns selbst zu bezahlen.
Das 3 Konten System
Um das Sparen möglich angenehm zu gestalten und zu automatisieren, hat Schäfer das 3 Konten System entwickelt. Dieses System finden wir so wichtig, dass wir dir dafür einen eigenen Beitrag erstellt haben, in dem wir das 3 Konten System im Detail erklären.
Die drei Stufen zur finanziellen Freiheit
Abschließend möchten wir dir die drei Stufen zur finanziellen Freiheit vorstellen, die aus folgenden Teilen bestehen:
- Finanzieller Schutz
- Finanzielle Sicherheit
- Finanzielle Freiheit
Stufe 1 - Finanzieller Schutz
In der ersten Stufe geht es um deine finanzielle Absicherung im Falle einer unerwarteten Notsituation. So kann es sein, dass du deinen Arbeitsplatz verlierst oder durch eine Krankheit für eine Zeit nicht arbeiten kannst.
Um dieses Szenario abzufedern, ist es ratsam, dass du dir einen finanziellen Schutz aufbaust. In diesem Topf sollte eine Summe liegen, mit der du zumindest sechs Mal deine monatlichen Fixkosten bestreiten kannst.
Um diese Summe zu berechnen, überlegst du dir zuerst, wie hoch deine monatlichen Fixkosten sind, und multiplizierst diesen Betrag dann mit 6. Wenn der Topf für deinen finanziellen Schutz gefüllt ist, kannst du damit beginnen, an der zweiten Stufe zu arbeiten.
Stufe 2 - Finanzielle Sicherheit
Das Ziel der zweiten Stufe ist es, dass du deine monatlichen Fixkosten aus Zinseinkünften decken kannst. Um herauszufinden, welchen Betrag du für dieses Vorhaben zur Verfügung haben musst, multiplizierst du deine monatlichen Fixkosten ganz einfach mit 150.
Finanzielle Sicherheit = 150 * monatliche Fixkosten
Wenn dieser Topf gefüllt und mit 8 % verzinst ist, stehen dir genügend Einnahmen aus Zinseinkünften zur Verfügung, um deine monatlichen Fixkosten zu decken. Danach kannst du mit der dritten Stufe beginnen.
Stufe 3 - Finanzielle Freiheit
Der Topf der finanziellen Freiheit orientiert sich nicht nur an deinen monatlichen Fixkosten, sondern auch daran, welchen Betrag du jeden Monat zur Verfügung haben möchtest, um dein Leben nach deinen Wünschen zu gestalten.
Um dies zu berechnen, überlegst du dir ganz einfach, welche Summe du pro Monat benötigst, um dein perfektes Leben zu führen. Diese Zahl nimmst du dann wieder mal 150 und schon hast du die Summe, die du benötigst, um ein Leben in finanzieller Freiheit zu leben.
Finanzielle Freiheit = 150 * monatlicher Wunschbetrag
Fazit
Du weißt nun, welches Vermögen du dir durch Sparen und Investieren aufbauen musst, um finanziell frei zu sein. Das bedeutet, dass du nicht mehr arbeiten gehen musst und deinen Lebensunterhalt aus Zins- und Dividendenzahlungen bestreiten kannst.
Natürlich konnten wir dir an dieser Stelle nur einen kleinen Einblick in den Bestseller „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ von Bodo Schäfer geben. Die einzelnen Punkte und noch viele mehr werden im Buch wesentlich detaillierter besprochen.
Sollte dich der Blogartikel nun neugierig gemacht haben, dann empfehlen wir dir, das Buch zu lesen. Wenn du weitere Fragen oder Anmerkungen zum Buch hast, lass uns doch einfach einen Kommentar da oder beteilige dich an der Diskussion auf Youtube unter dem verlinkten Video.
Kommentare (1)
M
Meiner Einer
sagt am 01. Dezember 2022
Der Haken bei Bodo Schäfer war im letzten Jahrzehnt, oder schon seit Erscheinen des Buches: Bodo Schäfer kalkuliert mit unrealistischen Zinsen von 8% und läßt dabei auch die Inflation außer Acht. Bodo Schäfers Kalkulation geht nur auf, wenn man mit Realzinsen von 8% rechnet, also nach Abzug der Inflation und Steuer. Bei heute (November 2022) aktuell 10% Inflation und Tagesgeldzinsen unter 1% bleibt eine reale Geldentwertung von 9%. Vor Steuer! Realzinsen von 8% gab es die letzten Jahrzehnte nirgends. Außer am Aktienmarkt. Dort sind es aber keine garantierten Zinsen, sondern Zuwächse aus (volatilen) Dividenden und Kursgewinnen. Bodo Schäfers Grundüberlegungen sind dennoch richtig: - Bezahle Dich selbst = Schaffe Dir finanzielle Flexibilität = finanzielle Freiheit = Du könntest Dir jeder Zeit das zulegen was Du möchtest --> Du brauchst das aber nicht, weil auch Konsum belastet. - Wirklich frei heißt viel weniger zu benötigen, als man sich leisten kann, weil man es sich leisten kann. Bitte nicht mit Frugalismus verwechseln. Frugalisten können es sich nicht leisten. Die MÜSSEN sparen. Falls ich bei den Aussagen zu Bodo Schäfer einen Denkfehler habe, bitte ich um Aufklärung. Freiheit beginnt beim Denken.
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