Was ist Trading? Daytrading für Anfänger einfach erklärt!
Wie wird Daytrading definiert?
Daytrading ist der kurzfristige Handel mit Wertpapieren. Ein Daytrader kauft Wertpapiere und veräußert diese innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums, meist innerhalb eines Tages. Dabei versucht er, mittels geringer Kursschwankungen einen Profit zu erzielen.
Zur Maximierung seiner Gewinne nutzt ein Daytrader sogenannte „Hebel“, die das Verhältnis zwischen eigenem und geliehenen Geld beschreiben. Ein Hebel von 1:10 bedeutet z. B., dass der Trader nur 1/10 eigenes Geld für den Handel einsetzt. Das restliche Geld leiht er sich als kurzfristigen Kredit von seinem Broker.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Steigt ein Wertpapier um nur 1%, hat der Trader durch den Hebel von 1:10 einen Gewinn von 10% erzielt. Auf der anderen Seite verzeichnet er bei einem Kursrückgang von 1% aber auch 10% Verlust.
Welche Märkte und Produkte handeln Daytrader?
Trader handeln meistens mit Derivaten wie Futures, Optionen oder CFDs. Der Name solcher Wertpapiere hat seinen Ursprung darin, dass ihnen ein bestimmter Basiswert zugrunde liegt (to derivate = ableiten). Für den Handel mit Hebeln sind sie sehr gut geeignet. Seltener nutzen Daytrader Aktien, da hierfür mehr eigenes Kapital benötigt wird.
Die meisten Daytrader sind auf dem Markt für Währungen (Forex-Markt) aktiv. Hörst du z. B. in den Nachrichten die Meldung, dass der Euro gegenüber dem Dollar an Wert gewonnen hat, dann handelt es sich um diesen speziellen Markt der Währungspaare. Dieser ist durch ein sehr hohes Volumen gekennzeichnet und kann rund um die Uhr an 7 Tagen die Woche getraded werden. Durch die hohe Liquidität ist der Forex-Markt der effizienteste Finanzmarkt der Welt.
Welche Strategien verfolgen Daytrader?
Daytrader haben die Möglichkeit, sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen zu profitieren. Wenn du eine Aktie kaufst und zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Kurs verkaufst, bist du eine „Long“-Position eingegangen. In dem Fall gewinnst du, wenn der Kurs steigt.
Weit weniger bekannt ist dagegen die „Short“-Position. In diesem Fall machen Trader Profit, wenn der Kurs fällt. Technisch gesehen handelt es sich um ein Leihgeschäft, wobei der Verkauf eines Wertpapiers vor dem Kauf stattfindet. Dazu leiht sich ein Daytrader z. B. eine Aktie und verkauft sie sofort. Fällt der Kurs, kann er sie zu einem geringeren Preis zurückkaufen. Die Differenz daraus kann der Trader als Gewinn verbuchen.
Viele Trader verfolgen eine Strategie namens Ereignis-Trading. Hierzu konzentrieren sie sich auf relevante Nachrichten, die Kursveränderungen an den Finanzmärkten verursachen können. Beispiele hierfür sind Leitzinsentscheidungen der Notenbanken oder auch Arbeitsmarktzahlen aus den USA. Sind die veröffentlichten Daten dazu besser als von den meisten Marktteilnehmern erwartet, geht der Trader eine Long-Position ein. Sind sie dagegen schlechter, wird eine Short-Position aufgebaut.
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Welche Chancen und Risiken sind mit Trading verbunden?
Viele Menschen verbinden den Beruf des Daytraders mit schnellem Reichtum. Da im kurzfristigen Handel mit Wertpapieren große Summen den Besitzer wechseln, ist die Hoffnung auf den großen Gewinn besonders ausgeprägt.
Des Weiteren sind die Einstiegshürden sehr gering. Benötigt werden ausschließlich ein Laptop und eine Internetverbindung, um ein Tradingkonto bei einem Broker zu eröffnen. Besonders reizvoll ist zudem die Möglichkeit, mit einem geringen Betrag am Handel teilzunehmen.
Wenn du dich als Trader versuchen willst, solltest du dir über die Risiken bewusst sein. Die größten Player wie die Banken sind starke Gegenspieler und agieren auf denselben Märkten – sehr oft mit einem Informationsvorsprung. Diese Häuser beschäftigen viele Trader, die über eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügen. Zudem sind sie technisch viel besser ausgestattet – mit ultraschneller Internetverbindung oder automatisierten Handelssystemen. Um keine Verzögerungen bei den Kursen zu riskieren, solltest du daher bei der technischen Ausrüstung nicht sparen.
Nicht unterschätzen solltest du das Suchtpotenzial. Ähnlich wie eine Spielsucht kann das Spekulieren mit Wertpapieren Menschen in den Ruin treiben. Zudem fallen bei jedem Kauf und Verkauf Transaktionsgebühren an, die bei einer Vielzahl von Trades zu einer beträchtlichen Summe anwachsen können. Diese Kosten müssen zusätzlich zu möglichen Verlusten erwirtschaftet werden.
Lohnt sich der Hauptberuf als Daytrader?
Wenn du deinen Lebensunterhalt als Daytrader bestreiten willst, sollte dein Einkommen mindestens dem eines Angestelltengehalts entsprechen. Es sollte sogar darüber liegen, da das Tradingkapital Schwankungen unterliegt und Gewinne nicht sicher geplant werden können.
Durch das kurzfristige Traden entsteht keine direkte Wertschöpfung. Das Ganze ist ein Nullsummenspiel: Was der eine gewinnt, muss ein anderer verlieren. Das Forbes Magazin veröffentlichte eine Studie, nach der 77% aller Daytrader Verluste machen. Die 23% profitablen Daytrader verdienen auf der anderen Seite ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 22.000 Euro. Das entspricht einem monatlichen Bruttoeinkommen von gerade einmal 1.833 Euro. Hier solltest du dir gut überlegen, ob ein Angestelltenverhältnis finanziell nicht doch lukrativer ist. Zudem entscheidest du dich wie bei jeder Selbstständigkeit gegen bezahlten Urlaub oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Möchtest du dich dennoch als Daytrader versuchen, solltest du in eine entsprechende Ausbildung investieren, um das Tradinggeschäft von Grund auf zu erlernen. Und gerade am Anfang wirst du weiteres „Lehrgeld“ bezahlen, weil du wahrscheinlich Verluste machen wirst. Demokonten der Broker oder das Riskieren von nur geringen Geldbeträgen können dir den Start erleichtern.
Welche Unterschiede bestehen zum langfristigen Investieren?
Trading steht in einem starken Gegensatz zu den Grundsätzen des langfristigen Investierens. Anleger profitieren nicht von den zukünftigen Aussichten eines Unternehmens, sondern vom Ausnutzen kurzfristiger Kursschwankungen, das mit einem viel höheren Risiko verbunden ist.
Als Daytrader verbringst du den ganzen Tag hinter dem Bildschirm, während du als passiver Investor diese Zeit anderweitig nutzen kannst. Gehst du einem normalen Job nach, kannst du sogar von zwei Einkommen profitieren – von deinem Gehalt und von den Erträgen aus deinen langfristigen Aktieninvestments. Das Gesamteinkommen ist in diesem Fall evtl. sogar höher als das eines Traders.
Kommentare (1)
A
Anonym
sagt am 05. Mai 2022
Sehr subjektive und eingeschränkte Sichtweise auf das Daytrading und deren Gewinnmöglichkeiten. Diese Sichtweise ist natürlich nachvollziehbar, wenn man sich hier den Blog und die Seite genauer anschaut und versteht, wie hiermit Umsätze generiert werden. Die Quelle zur angesprochenen Forbes-Studie hätte ebenfalls verlinkt werden müssen, da die ganze Aussagekraft des Artikels auf diese Studie gestützt wird. Insgesamt mMn ein sehr schwacher und voreingenommener Artikel.
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