Sparen & Geld anlegen für Kinder oder Enkelkinder
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- Ein Sparbuch als Geldanlage für Kinder lohnt sich wegen der Niedrigzinsen nicht mehr.
- Um die geeignete Geldanlage für dein Kind zu finden, ist die grobe Länge des geplanten Anlagezeitraums hilfreich: Bei kurzfristigem Anlagehorizont von weniger als zehn Jahren können Festgeld- oder Tagesgeldkonten geeignet sein, bei mehr als zehn Jahren sind ETF-Sparpläne wegen der Renditechancen eher die bessere Wahl.
- Beim Investieren gilt: Es gibt keinen Grund für Kinder anders anzulegen als für Erwachsene.
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- Einen ETF-Sparplan für dein Kind kannst du bei einer Bank oder einem Online-Broker einrichten. Dafür kann ein Kinderdepot auf den Namen des Kindes angemeldet werden. Das hat steuerliche Vorteile. Die andere Variante ist ein Depot auf dem Namen eines Elternteils.
- Die Sparrate sollte sich am gewünschten Endbetrag orientieren und an deinen persönlichen Umständen. Du kannst sie mit unserem Spar-Rechner berechnen.
- Bei der Auswahl der ETFs am besten auf kostengünstige und breit diversifizierte ETFs setzen, um das Risiko zu streuen. Damit Dividenden direkt reinvestiert werden, sind thesaurierende ETFs für Kinder-Sparpläne am geeignetsten.
- Rund fünf Jahre vor Laufzeitende sollte über die Entsparphase und Auszahlung nachgedacht werden, wenn das angesparte Vermögen zum Beispiel zum 18. Geburtstag oder einem anderen bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung stehen soll.
Warum Geld anlegen für Kinder?
Der Führerschein, ein Auslandsaufenthalt oder die erste eigene Wohnung für die Ausbildung oder das Studium – es gibt eine Reihe von Gelegenheiten und Zukunftsplänen der Kinder, bei denen man sie als Eltern oder Großeltern finanziell unterstützen möchte.
Dafür lohnt es sich schon frühzeitig Geld zu sparen. Fängt man damit direkt zur Geburt des Kindes an, kann man mit den richtigen Anlageformen nicht nur eine ordentliche Summe ansparen, sondern auch eine Rendite bei gleichzeitig überschaubarem Risiko einfahren.
Spar- und Anlagemöglichkeiten für Kinder
Tagesgeldkonto und Festgeld
Festgeld- oder Tagesgeldkonten empfehlen sich bei kurzen Ansparphasen, die nicht länger als zehn Jahre dauern – und wenn das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt genutzt werden soll. Zum Beispiel, wenn das Kind schon 14 Jahre alt ist und das Geld für den Führerschein gedacht ist.
Wenn das Geld schnell verfügbar sein soll, ist ein Tagesgeldkonto die bessere Wahl. Allerdings können sich die Zinsen hier täglich ändern. Wird das Geld vorerst nicht benötigt, ist ein Festgeldkonto eine Option. Dort sind die Zinsen für die Laufzeit festgeschrieben und meist etwas höher als bei einem Tagesgeldkonto. Allerdings ist dein Geld auch erst nach Ablauf der Laufzeit wieder verfügbar.
Besonders hoch sind die Zinsen aber in beiden Fällen nicht. Die angesparte Summe wird daher auf keinem der beiden Konten großartig wachsen. Und beim Festgeld solltest du dir auch bewusst sein: Wenn die Zinsen in Zukunft steigen sollten, könntest du dich über das niedrig verzinste Geld auf deinem Konto ärgern. Daher Festgeld lieber nur für wenige Jahre anlegen.
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ETF-Sparpläne
ETF-Sparpläne haben mehrere Vorteile. Sie eignen sich für einen längeren Anlagezeitraum von mehr als zehn Jahren, beispielsweise von der Geburt eines Kindes bis zu seinem 18. Geburtstag und bieten die Aussicht auf eine hohe Rendite. Da sich auch das Risiko durch ein breit gestreutes Portfolio und den langen Anlagezeitraum reduzieren lässt, stehen ETF-Sparpläne in einem guten Rendite-Risiko-Verhältnis.
Außerdem sind ETF-Sparpläne bequem, da sie eine langfristige und passive Geldanlage sind, um die man sich nicht tagtäglich kümmern muss. Man kann sie daher einfach laufen und wachsen lassen, bis das Kind volljährig ist. Trotzdem sollte man zwischendurch einen Blick reinwerfen, die Sparpläne beispielsweise bei gestiegenen Kosten anpassen und durch sogenanntes Rebalancing in regelmäßigen Abständen das Portfolio an die gewünschte Struktur anpassen.
Aber einen Nachteil gibt es auch hier: Die angesparte Summe ist nicht unbedingt kurzfristig verfügbar. Gerade wenn es ein bestimmtes Datum gibt, an dem das Geld abgerufen werden soll und der Anlagezeitraum bis dahin kurz ist, sind ETF-Sparpläne nicht unbedingt geeignet. Sie bergen das Risiko, dass die Börsenkurse genau dann gerade eingebrochen sind, wenn auf das Geld zugegriffen werden soll. Besonders nach einem kurzen Anlagezeitraum kann das zu einem Verlust führen.
Aus diesem Grund sollte ein ETF-Sparplan auch rechtzeitig vor dem Abrufdatum und in “guten” Börsenzeiten schrittweise umgeschichtet werden. Wie das geht, erfährst du weiter unten.
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Policen, Versicherungen und Bausparverträge
Policen, Versicherungen oder die früher sehr beliebten Bausparverträge sind ebenfalls Sparpläne und bieten oft auch spezielle Angebote für Kinder an.
Doch hier solltest du aufpassen, denn es fallen meistens hohe Gebühren und Verwaltungskosten an und die schmälern am Ende die Rendite. Außerdem sind auch diese Produkte vom Zins abhängig und eher unflexibel, weil man vertraglich an die Laufzeit gebunden ist.
Das Junior-Depot
Wer zehn Jahre und länger Zeit hat und die Ersparnisse nicht als eigene Rücklage benutzen will, kann auch über ein eigenes Aktiendepot für das Kind nachdenken. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten für Eltern, eine davon ist das sogenannte Junior-Depot. Es wird angelegt, wenn das Kind gerade auf die Welt gekommen oder zumindest noch minderjährig ist. Trotzdem gehört es von Anfang an allein dem Kind und die Eltern können zu keinem Zeitpunkt auf das Depot zugreifen.
Das kann insofern vorteilhaft sein, als dass Kinder so früh selbst in die Welt der Finanzen eintauchen (wenn auch noch nicht im Kindergartenalter) und dabei lernen, Verantwortung zu übernehmen und später selbst Geld anzusparen.
Junior-Depot auf eigenen Namen oder Namen des Kindes?
Eine wichtige Frage ist, auf welchen Namen das Depot für die Kinder angemeldet wird. Es gibt zwei Optionen: Entweder eröffnest du ein Depot auf den Namen des Kindes oder ein Zweitdepot auf deinen eigenen Namen.
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die sich je nach persönlichen Umständen auswirken können. Hier ein Überblick:
Auf den eigenen Namen | Auf den Namen des Kindes | |
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Wie läuft die Versteuerung? | Du musst deine Kapitalerträge mit 25% versteuern – auch die Erträge auf dem Depot, das für dein Kind vorgesehen ist. Der Freibetrag dafür liegt bei 1.000€ pro Person bzw. 2.000€ für Ehepaare, die gemeinsam veranlagt sind. Wenn das Vermögen später auf das Kind übertragen wird, fällt bei größeren Beträgen die Schenkungssteuer an. Diese hängt vom Verwandtschaftsgrad und Steuerklasse ab. | Der Grundfreibetrag von 11.784€ und der Sparerpauschbetrag von 1.000€ gelten auch für Kinder. Dazu muss eine Nichtveranlagungsbescheinigung beim Finanzamt beantragt werden. Dazu kommt noch der Sonderausgaben-Pauschbetrag von 36€. Insgesamt sind damit 12.640€ pro Jahr steuerfrei – zusätzlich zu deiner eigenen steuerlichen Situation. (Stand: 2024) |
Für wen ist das Geld wann verfügbar? | Solange das Konto auf den Namen der Erziehungsberechtigten läuft, verfügen und entscheiden auch sie über das Geld. Der Vorteil: Man kann kontrollieren, dass es nicht für jugendliche Spielerei ausgegeben wird. | Bis zum 18. Lebensjahr des Kindes verwalten die Erziehungsberechtigten das Konto, wenn sie zuvor eine Vollmacht unterschrieben haben. Zwischenzeitlich Geld abschöpfen geht trotzdem nicht so einfach. Dafür wird oft eine ausführliche Dokumentation über den Verwendungszweck des Geldes verlangt. Ab dem 18. Lebensjahr verfügt dann das Kind selbst über das Vermögen und kann damit machen, was es will. |
Wie wirkt sich die Geldanlage aufs BAföG aus? | Das angesparte Vermögen der Eltern spielt bei Berechnung des BAföG keine Rolle. | Ein Vermögen von mehr als 15.000€ wird beim BAföG angerechnet und schmälert den Höchstsatz, den man bekommen könnte. |
Wie wirkt sich die Geldanlage auf die gesetzliche Krankenversicherung aus? | Das Kind bleibt in der Familienversicherung. | Liegen die Einkünfte des Kindes über 485€ monatlich (oder 520€ bei einem Minijob), fällt es aus der gesetzlichen Familienversicherung raus und muss sich selbst versichern. |
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Welches Depot eignet sich für Kinder?
Wer ein Depot auf Namen seines Kindes eröffnen möchte, findet bei vielen Banken und Online-Brokern spezielle Depots für Kinder. Welcher Anbieter am besten zu einem passt, zeigt ein Vergleich der Anlagebedingungen wie der monatlichen Mindestsparrate oder der Investitionsmöglichkeiten in Aktien und ETFs.
Wichtig ist auch ein Vergleich der Kosten: Während die Depotführung bei vielen kostenlos ist, fallen meistens auch hier für jede Transaktion Gebühren an. Bei einigen Angeboten gibt es allerdings Rabatt- oder Sonderaktionen für die Kinderdepots.
Das Besondere solcher Kinderdepots sind die gesetzlichen Einschränkungen. Das Konto darf beispielsweise nicht in spekulative Anlagen investiert werden, wie Optionsscheine, Futures oder CFDs. Manche Anbieter gehen noch weiter und beschränken auch den Handel mit ETFs und Aktien. Zum Schutz der Kinder dürfen die Eltern auch nicht einfach Geld aus dem Depot nehmen, auch wenn damit zum Beispiel ein neues Fahrrad für den Nachwuchs gekauft werden soll. In solchen Fällen wird oft eine ausführliche Dokumentation Zweck der Auszahlung verlangt.
Wer sich nicht selbst um die Geldanlage seines Kindes kümmern möchte, kann auf einen Robo-Advisor für Kinder setzen. Sie stellen automatisch ein Portfolio zusammen und verwalten es. Allerdings kostet dieser Service dann auch mehr.
Bei einem Zweitdepot eines Elternteils muss nichts Besonderes beachtet werden.
Schritt für Schritt: Ein Sparplan für das Kind
Wer für sein Kind ein Zweitdepot im eigenen Namen eröffnen möchte, kann das einfach eröffnen und loslegen. Bei einem Depot auf den Namen des Kindes kommen noch ein paar mehr Schritte hinzu:
- Depot anmeldenEltern können ab der Geburt des Kindes ein Depot auf dessen Namen eröffnen, das geht bei den meisten Anbietern per Online-Formular oder PDF-Dokument, das ausgefüllt zurückgeschickt werden muss. Dazu wird die (ggf. beglaubigte) Kopie der Geburtsurkunde benötigt und wenn das Kind bereits 16 Jahre alt ist, auch der Personalausweis. Außerdem sollte die Steuer-ID des Kindes bereit liegen und du dich als Elternteil ausweisen können. Die Identitätsprüfung geht meist per Videoanruf oder in der Postfiliale. Manchmal wird auch eine Kopie der Heiratsurkunde der Eltern verlangt bzw. die Kopie des Sorgerechtsbeschlusses, wenn die Eltern nicht verheiratet sind oder nur ein Elternteil das Sorgerecht hat. Großeltern, die ein Depot für ihre Enkelkinder anmelden möchten, müssen dafür das Einverständnis der Eltern einholen. Dafür sollte man sich ebenfalls ausweisen können.
- Bei Bedarf Vollmacht ausstellenGroßeltern und weitere dritte Personen können nicht überall einfach so ein Depot für das Kind eröffnen. Die Lösung kann dann sein, dass die Eltern ein Depot eröffnen und den Großeltern, der Tante oder dem Patenonkel eine Vollmacht erteilen oder einen Dauerauftrag einrichten.
- Steuerfreiheit klärenUm bei einem Kinderdepot von den Steuervorteilen zu profitieren, solltest du gleich zu Beginn eine Nichtveranlagungsbescheinigung für das Finanzamt ausfüllen und einreichen. Geschieht das nicht, werden die Steuern automatisch von Gewinnen abgezogen und müssen eventuell über die Steuererklärung zurückgefordert werden. Ebenso werden Steuern einbehalten, wenn die Grenze für steuerfreie Kapitalerträge von insgesamt 11.944€ pro Jahr (2023) überschritten wird.
- Depot zusammenstellenBei der ETF-Auswahl kommt es auf die persönlichen Vorlieben an, zum Beispiel ob man auf Nachhaltigkeit achten möchte. Generell muss man für Kinder aber nicht anders anlegen als für Erwachsene. Ein Sparplan mit günstigen und breit diversifizierten ETFs ist auch hier die richtige Wahl. Von Experimenten mit riskanten Geschäften ist sowieso abzuraten – im Kinderdepot ist das wegen der rechtlichen Einschränkungen auch nicht wirklich möglich. Wer den Sparplan einmal einrichten und laufen lassen möchte, ohne sich viel kümmern zu müssen, sollte dann noch auf thesaurierende ETFs setzen. Bei diesen wird die Rendite direkt reinvestiert und nicht ausgeschüttet. In diesem Schritt muss dann auch die Sparrate für den Sparplan festgelegt werden.
Wie viel Geld sollte ich für mein Kind sparen?
Ist das angesparte Vermögen für den Führerschein, das erste eigene Auto oder zur freien Verfügung gedacht? An diesem Ziel und Zweck sollte die Sparrate ausgerichtet werden. Dabei solltest du auch bedenken, ob du monatlich einen kleinen Betrag oder eher seltener, aber dafür größere Summe als Einmalanlage einzahlen möchtest. Grundsätzlich solltest du nur Summen anlegen, auf die du im Alltag verzichten kannst.
Unser Sparrechner hilft dir dabei, die passende Sparrate zu berechnen. Eine einfache Lösung ist, direkt das Kindergeld anzulegen. Das liegt aktuell bei 250€ je Kind.
Monatliche Sparrate | Anlagedauer | 1,5% Rendite p.a. | 3% Rendite p.a. | 5% Rendite p.a. |
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250€ | 18 Jahre | 61.949€* | 71.485€* | 87.301€* |
250€ | 12 Jahre | 39.417€* | 43.269€* | 49.191€* |
Entsparphase frühzeitig planen
Der 18. Geburtstag steht an oder ein Kind plant ein Auslandsjahr, aber die Kurse im Portfolio sind gerade im Keller und die angesparte Summe nicht mehr das, was sie mal war? Mit ein bisschen Voraussicht und Planung passiert das nicht so schnell.
Am besten ist, wenn man den Zeitpunkt der Auszahlung flexibel gestalten kann und man das Geld nicht von heute auf morgen benötigt. Dann kann der Sparplan in schlechten Börsenphasen mit erhöhtem Schwankungsrisiko einfach weiterlaufen.
Denn natürlich sollte man die ETFs im Portfolio am besten nur dann verkaufen, wenn die Kurse gerade hoch sind oder sich nach einer Krise erholt haben. Dafür solltest du ca. fünf Jahre vor dem geplanten Laufzeitende über die Entsparphase und Auszahlung nachdenken.
Über die restliche Zeit können die Anteile dann schrittweise verkauft und das Geld in einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto angelegt werden.
Natürlich kann das Geld auch direkt weiter investiert und für Zukunftspläne angelegt werden – wie das funktioniert, erfährt dein Kind dann hier bei uns.