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Ausschüttende oder thesaurierende ETFs?

Juli Sixel
Juli Sixel
Stand: 23. Februar 2023
Ausschüttend oder thesaurierend – was ist sinnvoller? Der eine Fonds zahlt Gewinne aus, der andere reinvestiert sie automatisch. Je nach Anlageziel und Strategie kommt für dich die eine oder andere ETF-Variante infrage.

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Was du wissen solltest
  • Die in ETFs enthaltenen Aktien schütten Dividenden aus, von denen du als Anleger profitierst.
  • Ausschüttende ETFs zahlen die Dividenden auf dein Konto aus.
  • Thesaurierende ETFs reinvestieren die Dividende, kaufen also mehr Aktien.
  • Für ein passives Einkommen eignen sich ausschüttende ETFs. Möchtest du ein Vermögen aufbauen, sind thesaurierende ETFs sinnvoller.
  • Für die meisten Indizes gibt es ETFs in beiden Varianten.

Was passiert mit Dividenden bei ETFs?

Unternehmen können ihre Aktionäre am Gewinn beteiligen, indem sie Dividenden ausschütten. Die Aktienbesitzer erhalten dann eine bestimmte Summe Geld, abhängig von der Zahl an Aktien, die sie halten. Ein ETF besteht aus vielen tausenden Einzelaktien. Zahlt ein Unternehmen Dividende an einen ETF aus, stehen diese den Fonds-Anlegern zu. 

Ein ETF kann mit den Gewinnen auf zwei Arten umgehen. Entweder er schüttet sie an die Fonds-Anteilseigner aus. Die Anleger erhalten dann jährlich, vierteljährlich oder monatlich Geld auf ihr Konto. Oder der Fonds kauft von dem Geld neue Aktien. In diesem Fall wird die Dividende reinvestiert, in der Folge vergrößert sich das Fondsvolumen. Dieser Vorgang heißt auch Thesaurierung.

Als Anleger kannst du dich zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs entscheiden. Für die meisten Indizes gibt es ETFs in beiden Varianten. Welche besser zu dir passt, kommt auf deine Anlagestrategie an.

Ausschüttende ETFs: Dividenden auf dein Konto

Ausschüttende ETFs zahlen dir die Erträge regelmäßig direkt auf dein Verrechnungskonto aus. Du kannst selbst entscheiden, was du mit dem Geld machst. Entweder du reinvestierst das Geld oder du benutzt es anderweitig. Falls du die Erträge wieder anlegen möchtest, können hierfür Transaktionskosten entstehen. Bei deutschen Brokern werden die Gewinne aus ausschüttenden ETFs automatisch versteuert, was für dich als Anleger bequem ist. Sitzt dein Broker im Ausland, musst du die Ausschüttungen in deiner Steuererklärung angeben. 

Aufgrund der regelmäßigen Auszahlungen eignen sich ausschüttende Fonds optimal für ein passives Einkommen. Du kannst es genau wie ein Lohnarbeits-Gehalt verwenden. Ausschüttende Fonds sind besonders unter älteren Anlegern beliebt, sie nutzen die ETFs als eine Art „Rente“.

Thesaurierende ETFs: Dividenden werden reinvestiert

Der entscheidende Vorteil von thesaurierenden ETFs ist, dass du als Anleger vom Zinseszins-Effekt profitierst. Die Erträge, wie Zinsen und Dividenden, werden direkt wieder in den ETF investiert. Der Wert des ETFs wächst, mit ihm der Wert deiner ETF-Anteile. So bekommst du auch Gewinne durch die Dividenden. Du lässt dein Geld sozusagen für dich arbeiten und fährst über lange Zeit Rendite ein. Je länger dein Geld in einem profitablen thesaurierenden ETF verweilt, desto stärker profitierst du vom Zinseszins. 

Dadurch, dass du mit thesaurierenden ETFs keine Gewinne realisierst, also kein Geld auf deinem Konto landet, musst du deine Erträge auch nicht versteuern. Der Steuerstundungseffekt war bis zur Investmentsteuerreform 2018 ein enormer Vorteil von thesaurierenden ETFs. Ein kleines bisschen wurde dieser Vorteil aber durch die Einführung der Vorabpauschale relativiert. Trotzdem ist die Steuerbelastung während der Ansparphase nach wie vor deutlich kleiner, wenn du in einen thesaurierenden ETF investierst, da die Versteuerung durch die Vorabpauschale vorerst geringer ist.

100€ angelegt in Ausschütter vs. Thesaurierer

Ausschüttender ETFThesaurierender ETF
ETF Kurs100€100€
Dividende erhalten5€5€
Aufs Konto5€0€
Neuer ETF Kurs100€105€
Vermögen 100€ + 5€ = 105€105€
Hinweis: Dieses Schema ist stark vereinfacht: Es vernachlässigt etwa die Steuern.

Was ist besser?

Möchtest du Kapital aufbauen, eignet sich ein thesaurierender Fonds besser. Über die Jahre profitierst du vom Zinseszins, der einen großen Teil deiner Rendite ausmachen kann. Zusätzlich sparst du Transaktionskosten, die bei einer eigenständigen Reinvestition anfallen können. Willst du hingegen von einem passiven Einkommen leben, eignet sich ein ausschüttender Fonds. Du erhältst einen regelmäßigen Cashflow. Damit dieser hoch genug ist, um davon zu leben, musst du allerdings hohe Summen investieren. Mit einem ausschüttenden ETF kannst du den jährlichen Steuerfreibetrag von 1000€ besser ausnutzen.

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Steueroptimierung mit beiden Varianten
Kombinierest du beide ETFs, kannst du sowohl vom jährlichen Steuerfreibetrag, als auch vom Zinseszins profitieren. Allerdings verkompliziert das deine Anlage etwas.

Thesaurierende vs. ausschüttende ETFs im Überblick

Hier siehst du noch einmal alle Eigenschaften von thesaurierenden und ausschüttenden ETFs im Überblick:

EigenschaftThesaurierendAusschüttend
ErtragsverwendungErträge werden automatisch in ETF reinvestiertErträge werden ausgezahlt, manche Anbieter ermöglichen die automatische Wiederanlage
Zinseszinsjaoptional (bei Wiederanlage)
BesteuerungVorabpauschale plus Kapitalertragsteuer bei VerkaufSteuerfreibetrag auf Erträge wird durch Broker berücksichtigt Kapitalertragsteuer auf jede Ausschüttung sowie bei Verkauf

Häufig gestellte Fragen

Welche Ausschüttungsarten gibt es bei ETFs?

Wie funktionieren ausschüttende ETFs?

Wie funktionieren thesaurierende ETFs?

Wie baue ich mit ETFs ein passives Einkommen auf?