Einmalanlage von ETFs: Schritt für Schritt

Ana Bilandzija
Ana Bilandzija
Stand: 8. Dezember 2020
Bevor du in ETFs investierst, musst du ein paar Entscheidungen treffen. Eine davon lautet: Legst du dein Geld als Einmalanlage an oder in Form eines Sparplans, der in einem bestimmten Intervall ausgeführt wird? Hier erklären wir dir, wie man eine Einmalanlage tätigt und ob vielleicht ein Sparplan besser ist.

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Was du wissen solltest
  • Als ETF-Anlegerin hast du die Wahl zwischen der Einmalanlage, bei der du einen fixen Betrag auf einmal investierst, und dem Sparplan, der mit einem regelmäßigen Rhythmus und einem von dir festgelegten Betrag ausgeführt wird. Du kannst die Methoden auch kombinieren.
  • ETFs als Einmalanlage oder Sparplan? Das kommt auf deine Strategie an und darauf, wie viel Geld du bereits zur Seite gelegt hast.
  • Als Buy-and-hold-Anleger solltest du nur einen Betrag anlegen, auf den du in den nächsten ca. 10 Jahren verzichten kannst. So profitierst du langfristig von der Marktentwicklung und musst nicht kurzfristig zu schlechten Konditionen deine ETFs verkaufen.
  • Um eine Einmalanlage in ETFs zu tätigen, musst du ein Depot eröffnen und Geld darauf einzahlen. 
  • Gewinne aus ETF-Einmalanlagen versteuerst du genauso wie Gewinne aus ETF-Sparplänen.

Welche Möglichkeiten gibt es, in ETFs zu investieren?

Du kannst dein Kapital entweder direkt als Einmalanlage in einen ETF anlegen oder aber über einen ETF-Sparplan. Dann zahlst du per Lastschrift einen monatlichen Betrag deiner Wahl in dein ETF Depot. Du kannst Einmalanlage und Sparplan natürlich auch kombinieren und zum Beispiel 10.000€ einmalig in einen ETF investieren, den du dann weiter monatlich besparst. Weiterhin kannst du deinen ETF aber auch mit Einmalzahlungen aufstocken, wenn du mal Geld übrig hast und es anlegen willst.

Grundsätzlich geht es um die Frage, wie viel Geld du zur Verfügung hast – nicht jeder hat von Anfang an ausreichend Ersparnisse, um eine Einmalanlage tätigen zu können. Sparpläne sind ein guter Weg, Geld kontinuierlich anzusparen und gleich zu investieren.

ETF-Kauf in fünf Schritten (Einmalanlage)

Bevor du ETFs kaufst, solltest du verstehen, wie die Fonds funktionieren und eine Asset Allocation festlegen, also überlegen, wie viel Risiko du eingehen willst. Dann suchst du dir die Indizes aus, die zu deiner Strategie passen und entscheidest dich für einen ETF.

Wir zeigen dir, wie du dann weiter machst: 

  • Depot eröffnen
    Um ETFs zu besparen, musst du ein Wertpapierdepot eröffnen. Das geht mit ein paar Klicks online beim Broker deiner Wahl. Bevor dein Depot freigeschaltet wird, musst du aus Sicherheitsgründen deine Identität bestätigen – meist geht das ganz einfach via Videochat über dein Smartphone oder per Postident-Verfahren an, wobei du deinen Personalausweis in einer Postfiliale verifizieren lässt. Wie du das richtige Depot findest, erklären wir in diesem Ratgeber.
  • Anmelden und Konto verknüpfen/Geld überweisen
    Wenige Tage nach der Anmeldung erhältst du deinen Zugang zum Online-Depot. Mit Kontonummer, Passwort und PIN loggst du dich dann in deinem Depot ein. Jetzt verknüpfst du es mit deinem Referenzkonto, von dem die Sparbeträge abgebucht werden sollen. Alternativ kannst du auch Geld in dein Depot einzahlen.
  • ETF auswählen
    Du hast bereits entschieden, welchen Index du gerne abbilden möchtest. Wie findest du den für dich richtigen ETF zu diesem Index? In diesem Text beschreiben wir die wichtigsten Kennzahlen von ETFs.
  • ETF kaufen
    Über die Suchfunktion deines Brokers findest du den ETF, für den du dich entschieden hast. Du findest ihn am einfachsten, indem du die internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) eingibst. Dann bist du auch sicher, dass es der Richtige ist und du nicht versehentlich einen Schwester-ETF gewählt hast. Bevor du die Order in Auftrag gibst, siehst du den aktuellen Wert des ETF, die Stückzahl und den Kaufpreis. Du kannst jetzt einen Börsenplatz wählen. Unser Tipp: Kaufe zu den Börsenhandelszeiten der Referenzbörsen wie Xetra und nicht am Wochenende. Dadurch kannst du dir einiges an Kosten ersparen.
  • Ruhig bleiben
    Wir raten dir, passiv in ETFs zu investieren. Das spart Zeit und Nerven und bringt dir auf lange Sicht im Durchschnitt die beste Rendite. Mehr zu den Vorteilen des passiven Investierens erklären wir in diesem Ratgeber.

Was du bei der ETF-Einmalanlage beachten solltest:

Lege nur den Betrag in Aktien-ETFs an, auf den du in den nächsten Jahren verzichten kannst. Wenn du das Geld für eine Anschaffung brauchst, kann das zu einem ungünstigen Zeitpunkt passieren, dass du temporäre Verluste realisieren musst und somit Geld verlierst. Das wäre bei einer Buy-and-hold-Strategie sehr unglücklich.

Du kannst Einmalanlage und Sparplan kombinieren. Unser Sparplanvergleich hilft dir bei der Suche nach dem passenden Anbieter:

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ETF Sparplan Vergleich
Damit du aus der Vielzahl der Angebote das für dich passende Depot findest, haben wir bei Finanzfluss ein Auge darauf und vergleichen alle wichtigen Anbieter mit ihren aktuellen Konditionen für dich. In unserem ETF Sparplan Vergleich findest du den perfekten Anbieter für deine Strategie.

Als Einmalanlage oder tranchenweise in ETFs investieren?

Wer bei null anfängt, ist mit einem Sparplan gut aufgehoben, der kontinuierlich mit deiner Sparrate befüttert wird. Wenn du aber schon Geld zur Seite gelegt hast und nach der richtigen Strategie für deine ETF-Anlage suchst, hast du 2 Optionen: Die Einmalanlage und die Anlage über einen vorher bestimmten Zeitraum in Tranchen. Wir fassen die wichtigsten Fakten für dich zusammen, um dir bei der Entscheidung zu helfen.

Generell stellt sich die Frage nur dann, wenn du bereits einen größeren Betrag zur Seite gelegt hast. Dann bleiben die Optionen: Alles in eine Einmalanlage packen oder den Betrag in Tranchen aufteilen. Damit streckst du sozusagen deine Geldanlage mit der Idee, eine zeitliche Diversifikation einzubauen. 

Die Statistik spricht klar für die Einmalanlage

Rein statistisch betrachtet hast du bei einer Einmalanlage die bessere Wahl getroffen. Denn: Je mehr Geld du in ETFs investierst, desto mehr Geld kann „für dich arbeiten“. Die Renditeerwartung ist bei Aktien immer größer als null. Statistisch ist sie siebenmal so hoch wie bei einem Sparbuch. Deshalb verlierst du theoretisch an jedem Tag, an dem du dein Geld noch nicht angelegt hast (weil die Tranche folgt oder du „den richtigen Zeitpunkt“ abwartest), Rendite.

Das gilt selbst dann, wenn du nicht den besten Zeitpunkt für deine Investition wählst. Trotz Zeitdiversifikation geht dir so Rendite durch die Lappen. Denn: Langfristig entwickelt sich deine ETF-Anlage – rein statistisch gesehen – positiv, und zwar unabhängig vom Anlagezeitpunkt. 

Auch wenn die Statistik eine klare Sprache spricht: Diese rein rationale Sichtweise musst du nicht teilen. Denn: Ein Aspekt, den man bei der Geldanlage nie unterschätzen sollte, ist die emotionale Komponente. Wenn es sich für dich falsch anfühlt, dein Erspartes als Einmalanlage in einen ETF zu stecken, kann ein Sparplan mit Tranchen sinnvoller sein. Denn deine Geldanlage sollte sich gut anfühlen und dir nachts nicht den Schlaf rauben. Wer Angst hat, trifft nämlich unvernünftige Entscheidungen. Dies solltest du als passive Investorin in jedem Fall vermeiden.

Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt

Ein Fehler, den sehr viele Anleger und Anlegerinnen machen, ist zu denken, dass man durch geschicktes Timing mehr Rendite erwirtschaften kann. Das ist in den allermeisten Fällen falsch gedacht.

Wenn du dich dennoch für die Aufteilung deines anzulegenden Betrags in Tranchen statt einer Einmalanlage entscheidest, lege am besten direkt ein fixes Intervall für deine Anlage fest. Zum Beispiel 10% der Anlage monatlich oder 20% der Anlage alle vier Monate. So wirst du gar nicht erst dazu verführt, Market Timing betreiben zu wollen. Regelbasiertes Handeln hilft dir, deine Emotionen auszublenden.

Denn: Viele Anleger hängen dem Glaubenssatz an, dass über Monate steigende Kurse bedeuten, dass die Kurse bald fallen müssten. Und andersherum, dass man bei fallenden Kursen wie in der Wirtschaftskrise 2008 erst mal abwarten müsste. Ein Denkfehler, der viele Menschen komplett von der Geldanlage abhält und sie Zeit kostet, in der sie bereits Rendite erzielen könnten – egal, wann sie eingestiegen wären.

ETF-Einmalanlage und Sparplan im Vergleich

AnlageformETF-EinmalanlageETF-Sparplan
TimingDas Timing deiner Anlage spielt eine Rolle: Kaufst du zu guten Kursen, profitierst du durch die höhere Anlage mehr als bei einem Sparplan, der graduell verläuft – und verlierst im Gegenzug bei einem schlechten Timing mehr. Das gleicht sich in der Regel jedoch wieder aus.Bei ETF-Sparplänen gibt es kein Market-Timing. Es ist eine regelbasierte Investitionsstrategie, die unabhängig von aktuellen Kursen und Bewertungen automatisiert investiert.
Worst-Case-SzenarioWenn du zu einem schlechten Zeitpunkt viel Geld auf einmal in ETFs anlegst, kann es eine längere Zeit dauern, bis du zu einer positiven Rendite kommst. In der Regel gleicht sich der “schlechte Kurs” aber über die Zeit aus, wenn du breit diversifizierst.Dein Sparplan wird automatisch ausgeführt. Du kannst zwar bei guten Kursen die Rate erhöhen oder bei schlechten Kursen den Sparplan pausieren. Das wäre jedoch sehr kontraproduktiv, da du bei einem festen Sparbetrag bei niedrigen Kursen mehr ETF-Anteile kaufen kannst. Du würdest somit den Schlussverkauf” an der Börse verpassen.
Besonders geeignet fürGroße Anlagesummen, z.B. aus einem Erbe oder bei einem Strategiewechsel/Einstieg in ETFs bei vorhandenem Vermögen.Regelmäßiges Sparen zum langfristigen Vermögensaufbau; um Risiken durch Zeitdiversifikation zu reduzieren

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine ETF-Einmalanlage?

ETFs als Einmalanlage oder per Sparplan kaufen?

Was sind die Vorteile von Einmalanlagen?