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Warum du passiv investieren solltest

Passives Investieren durch ETFs

Franziska von Haaren
Franziska von Haaren
Stand: 18. Dezember 2025
Beim passiven Investieren setzt du auf den Markt, statt in einzelne Aktien zu investieren. Du profitierst somit von der Marktrendite. Passives Anlegen ist langfristig häufig rentabler als eine aktive Strategie. Zusätzlich sparst du Zeit und Geld.

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Was du wissen solltest
  • Statt einzelne Aktien herauszupicken, bildest du beim passiven Investieren die gesamte Marktsituation in deinem Portfolio ab.
  • ETFs ermöglichen dir eine günstige Investition in viele Aktien gleichzeitig.
  • Die Erfolgsquote beim passiven Investieren ist höher als beim aktiven Investieren.
  • Das Ganze funktioniert vollautomatisiert und ist für dich zeitsparend und kosteneffizient.
  • Passive Anlagen wie ETFs sind rational und folgen klaren Regeln – aktiv gemanagte Anlagen wie aktiv gemanagte Fonds sind nie frei von Emotionen.

Die beste Strategie

Wer in Welt-ETFs investiert, verfolgt eine passive Anlagestrategie. Für Anleger hat das einige Vorteile: Es ist zeitsparend und kosteneffizient. Der größte Vorteil und eigentliche Grund einer passiven Strategie ist, dass sie in aller Regel erfolgreicher ist als eine aktive Strategie. Über längere Zeit betrachtet bringt passives Investieren eine höhere Rendite als aktives.

Aktiv vs. Passiv

Beim aktiven Investieren beobachtet ein Anleger den Markt und entscheidet, welche Aktien unter- oder überbewertet sind. In diese investiert er in der Erwartung, dass der Aktienkurs im Laufe der Zeit steigt und er beim Verkauf der Aktie Gewinn macht. Die aktive Auswahl von Aktien heißt Stock Picking. Anleger können auch in aktiv gemanagte Fonds investieren. Hier entscheidet ein Fondsmanager, in welche Unternehmen das Geld der Anleger fließt. Aktive Investoren versuchen, die Marktrendite zu übertreffen. Passive Investoren sind hingegen überzeugt, dass man den Markt nicht schlagen kann. Sie investieren daher in ein durchschnittliches Weltportfolio und erhalten die durchschnittliche Marktrendite.

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Börsenlexikon: Marktrendite
Rendite ist der Ertrag, den eine Kapitalanlage über einen bestimmten Zeitraum einbringt. Kaufst du eine Aktie für 100€ und verkaufst sie nach einem Jahr für 105€ beträgt deine Rendite 5€. Marktrendite ist der Ertrag, den der gesamte Markt erwirtschaftet. Sie kann mit einem Index gemessen werden.

Wer bekommt mehr Rendite?

Eine Untersuchung von S&P Dow Jones, einem Indexanbieter, hat die Performance von aktiv gemanagten Fonds über 10 Jahre beobachtet. Das Ergebnis: 98% der Fondsmanager von globalen Aktienfonds bleiben unter der Rendite des Vergleichsindex. Unter aktiven Aktienfonds, die in den deutschen Markt investieren, lagen 80% unter der Indexrendite. Das heißt, dass im untersuchten Zeitraum nur jeder fünfte aktiv gemanagte Fonds nach Gebühren mehr Rendite eingebracht hat als der Vergleichsindex.

Über mehrere Jahre betrachtet nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass ein aktiv gemanagter Fonds die Marktrendite schlägt, immer weiter ab: Wenn ein Fondsmanager also in einem Jahr eine bessere Rendite erzielen konnte, trifft das keine Aussage über das nächste Jahr.

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Börsenlexikon: Fonds
Ein Fonds ist eine Sammlung von Kapital. Bei einem Investmentfonds wird das eingezahlte Geld in Anlagen investiert. Fonds können aktiv von einem Manager oder passiv durch einen Index reguliert werden.

Depots für deinen Vermögensaufbau

Unabhängig ob du aktiv oder passiv investierst, benötigst du dazu immer ein Depot.

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Der Finanzmarkt ist effizient

Die Basis des passiven Investierens ist die Effizienzmarkthypothese. Aufgestellt wurde sie von Eugene Fama, einem Wirtschaftswissenschaftler. Er ist überzeugt, dass in einem effizienten Kapitalmarkt alle vorhandenen Informationen im Preis eines Wertpapiers zusammenfließen und unser Markt ein ebenso effizienter Markt sei. Heißt, alle Kennzahlen, Umstände, Hintergrundinformationen und Prognosen werden automatisch im Preis einer Aktie widergespiegelt. Verknüpft man dieses Wissen mit der Annahme, Kapitalmärkte werden auf lange Zeit wachsen, ist es eine logische Schlussfolgerung, in eine exakte Kopie des Marktes zu investieren. 

Kurz gesagt: Du investierst in vorhandene Märkte und vertraust darauf, dass sich die Wirtschaft der Welt, bestimmter Regionen oder Branchen positiv entwickelt. Selbst unter professionellen Fondsmanagern gibt es nur wenige (weniger als ein Drittel), die langfristig die Marktrendite übertreffen. Deshalb ist es erfolgversprechender, auf den Markt zu setzen, statt einzelne Aktien herauszusuchen, die unterbewertet sind.

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Theorie der effizienten Märkte
Für die Theorie der effizienten Märkte hat Eugene Fama 2013 den Nobelpreis der Wirtschaftswissenschaften erhalten. Es gibt allerdings auch kritische Stimmen, die überzeugt sind, dass Märkte nicht effizient sind.

Aktives und passives Investieren im Vergleich

EigenschaftAktives InvestierenPassives Investieren mit einem Weltportfolio
Ziel Die Marktrendite “schlagen”Die Marktrendite erreichen
Rendite durchRisikoGeschickte Strategie (Buy-and-Hold-Strategie)
Image des MarktsMarkt als GegnerMarkt als Verbündeter
Worauf wettet der/die Anleger/in?Auf einzelne Unternehmen/Branchen/Zeiträume. Die Zusammensetzung wird geändert.Auf die globale Marktwirtschaft. Ohne kurzfristiges Umschichten
DiversifikationsgradBeim klassisch aktiven Ansatz niedrigGlobale, systematische Diversifikation über Assetklassen hinweg
AnlagehorizontIndividuell; oft nicht vorher festgelegtLangfristig
KomplexitätTendenziell hoch: Man muss sich mit dem Aktienmarkt und den Unternehmen auseinandersetzenNiedrig
KostenTendenziell hoch: Je nach Häufigkeit des Handels fallen jedes Mal Orderprovision, Handelsplatzgebühren und weitere Gebühren anNiedrig: Bei ETFs mit geringer TER beeinflussen die Kosten die Rendite nur geringfügig
Zeitaufwand für den Investor/die InvestorinRelativ hochNiedrig

Buy-and-Hold statt Spekulation

Buy-and-Hold bedeutet: Anteile kaufen und halten. Das geht mit unterschiedlichen Produkten, auch mit Einzelaktien. Als passiver Investor hast du einen langen Anlagehorizont, hältst deine Anlagen also über möglichst viele Jahre. Du sitzt kurzfristige Kursschwankungen aus, hechelst keinen Trends hinterher und lässt dich nicht von vermeintlichen Geheimtipps locken. Als passiver Investor schaust du nur selten in dein Depot, denn das Ziel ist schließlich, erst mal nicht auf das Geld zuzugreifen, sondern es langfristig für dich arbeiten zu lassen. Du vermeidest es, zu spekulieren, gehst also nicht davon aus, dass ein persönliches Wissen und Bauchgefühl den Markt schlagen.

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Börsenlexikon: Depot
Kaufst du eine Aktie oder Anteile eines ETFs, werden sie in einem Depot gelagert. Es handelt sich also um ein Konto, welches speziell für Wertpapiere genutzt wird. Banken, Online-Broker und Fondsgesellschaften dürfen eine Depotführung anbieten.

Wie kann man in den gesamten Markt investieren?

Damit du nicht die gesamte Weltwirtschaft analysieren und unzählige Aktien erwerben musst, gibt es Finanzprodukte, welche die gesamte Weltwirtschaft abbilden. Sie tun das mithilfe von Indizes, die wiederum einem ETF zugrunde liegen. In den nächsten Kapiteln erfährst du, was ein Index ist, wie ein ETF funktioniert und wie du in einen ETF investieren kannst. 

Steuervorteil durch Buy-and-Hold bei passiven Investments

Beim passiven Investieren entsteht durch die Steuerstundung der sogenannte Barwertvorteil: Deine Steuerzahlung wird zu einem Großteil nachgelagert. Der effektive Steuersatz geht im Zeitverlauf zurück. Wer später Steuern auf sein Geld zahlt, kann es länger für sich arbeiten lassen.

Du bezahlst die Kapitalertragsteuer nämlich erst bei der Realisierung deiner Gewinne. Bleiben deine Anlagen weiter investiert und du lässt sie nicht auszahlen, werden auch keine Steuern fällig. Die 25% plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer arbeiten in dieser Zeit weiter für dich.

Thesaurierende ETFs reinvestieren deine Rendite automatisch. Hier wird zwar die Steuer auf die Vorabpauschale erhoben, allerdings ist sie nicht sehr hoch. Für alle ETFs gilt, dass du Gewinne versteuern musst, wenn du Anteile gewinnbringend verkaufst. Bei einer Buy-and-Hold-Strategie ist das oft erst Jahre oder Jahrzehnte nach dem Investieren.

Für jeden Sparer in Deutschland gelten 1.000€ (bei verheirateten Paaren 2.000€) Sparerpauschbetrag – bis zu diesem jährlichen Betrag bleiben deine Kapitalerträge wie Dividenden oder realisierte Kursgewinne steuerfrei. 

3 Tipps für erfolgreiches passives Investieren

  1. Kenne die Risiken und schätze dich richtig ein: Auch wenn die Risiken beim passiven Investieren geringer sind als beim aktiven Traden: Beschäftige dich mit dem Thema Marktrisiko und bestimme deine persönliche Risikotragfähigkeit.
  2. Wähle ETFs aus, die zu deiner Strategie passen: Du kannst in verschiedene Märkte, Regionen und Währungen investieren – je nachdem, was dir wichtig ist. Außerdem kannst du zum Beispiel mit Factor Investing und ESG Schwerpunkte setzen. Du bleibst dabei flexibel, denn du kannst zu den üblichen Börsenzeiten handeln, wenn du dein Portfolio umschichten willst.
  3. Passive und aktive Investments trennen: Wenn du einen Teil deines Vermögens passiv investieren möchtest und den Rest für aktive Investments/Spekulationen nutzen willst, ist das völlig in Ordnung. Wir empfehlen aus psychologischen Gründen, dafür ein weiteres Depot anzulegen. So gerätst du nicht in Versuchung, mit deinem passiven Teil von der Buy-and-Hold-Strategie abzukommen.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet passives Investieren?

Für wen eignet sich passives Investieren?

Wann zahle ich Steuern bei passiven Investments?

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